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Handwerkerin schmiedet für Peter Maffay

Ein Ring für einen Rockstar

Wenn Goldschmiede Schmuck für eine berühmte Persönlichkeit herstellen, entstehen spannende Ergebnisse. So auch bei der Verleihung des Leibniz-Ring-Hannover - eines der höchst dotierten Wettbewerbe in der Branche. Preisträger dieses Jahr: Peter Maffay.

Peter Maffay ist stolzer Preisträger des Leibniz-Rings 2015.
Peter Maffay, Leibniz Ring 2015

Geehrt wurde der Sänger in diesem Jahr für sein Engagement und seinen langjährigen Einsatz für traumatisierte Jugendliche. Diese Gründe sprachen Goldschmiedemeisterin  Petra Marklein-Paas sofort an. Sie beteiligte sich mit einem Ring am Wettbewerb – zusammen mit 20 weiteren Berufskollegen aus weiten Teilen Deutschlands.

Das Schmuckstück besteht aus einem massiven, aus 925er Sterling-Silber gefertigten Äußeren mit einem drehbar gelagerten Teil. Das zeigt wahlweise acht aus Gold gefertigte Symbole. Die Oberfläche des beweglichen Teils ist rau. Am Anfang und am Ende hat die Handwerkerin einen weißen und einen schwarzen Brillanten angebracht.

Die Symbole im Inneren des Rings stellen den unmittelbaren Bezug zum Preisträger Peter Maffay her. Je nachdem, wie der äußere Ring gedreht ist, sind hier unter anderem eine Sonne (in Anlehnung an den bekannten Maffay-Song „Sonne in der Nacht“), ein Totenkopf (Maffay ist Rockmusiker) und der kleine Drache Tabaluga zu sehen. Das Fabelwesen ist das Symbol der Organisation, mit der sich der Künstler Jahr für Jahr für mehr als 1200 traumatisierte Jugendliche einsetzt und ihnen unter anderem auf seiner Finca auf Mallorca ermöglicht, im Rahmen eines Urlaubs zur Ruhe zu kommen.

Eine weitere Brücke schlägt Marklein-Paas zwischen Maffay und dem bekannten hannoverschen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz mit der Inschrift „Omnia ad Unum“ – alles in einem. „Dieses Zitat ist untrennbar mit Leibniz verbunden“, sagt Marklein-Paas. Es steht für das breite Arbeitsspektrum des Universalgelehrten, seine Weitsicht und für die Erfindung des Binär-Systems, ohne das heute kein Computer, Smartphone oder Tablet-PC funktionieren würde.

Den Materialwert ihres Werkes schätzt die Goldschmiedin auf rund 3000 bis 3500 Euro – genauso viel also, wie sie nun als Gewinnerin des Wettbewerbs in Form eines Schecks überreicht bekommen hat. Dazu die Arbeit und die Zeit, verbunden mit der Gefahr, beim Wettbewerb leer auszugehen. Warum macht sie überhaupt mit? „Das ist mein Handwerk – und zwar in Reinkultur“, entgegnet die Handwerkerin spontan. Die Auseinandersetzung mit dem Preisträger und die kreative Gestaltung – „das toppt einfach alles im Geschäftsalltag“, sagt Marklein-Paas. Entstanden ist der Ring für Peter Maffay meist in den Abendstunden nach Geschäftsschluss.

Alle Ringe, die der Jury zur Vergabe des diesjährigen Preises zur Verfügung standen, sehen Sie in unserer Bildergalerie:



(ha)

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