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Eine Frage des Profits

Eine Frage des Profits

Die hessische Landesregierung hat ihr Herz für den Mittelstand entdeckt. Durch ein erweitertes Bürgschaftsprogramm sollen „praktisch alle kleinen Unternehmen und Freiberufler“, die ihre Bonität verbessern wollen oder müssen, in den Genuss von Krediten kommen. Anders in Berlin: Dort besinnen sich die Banken sogar ohne Förderinstrumente auf den Mittelstand.

Die hessische Landesregierung hat ihr Herz für den Mittelstand entdeckt. Durch ein erweitertes Bürgschaftsprogramm sollen praktisch alle kleinen Unternehmen und Freiberufler, die ihre Bonität verbessern wollen oder müssen, in den Genuss von Krediten kommen. Anders in Berlin: Dort besinnen sich die Banken sogar ohne Förderinstrumente auf den Mittelstand.

Wegen der bevorstehenden Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften für Banken besser unter dem Begriff Basel II bekannt wird es für Betriebe immer schwieriger und teurer, ihre Geschäfte über ihre Kreditinstitute zu finanzieren. Das Land Hessen wolle dem jetzt entgegensteuern, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).

Allerdings sei das hessisches Modell letztlich recht teuer, würden Kritiker bemängeln. Immerhin berechne die Bürgschaftsbank Hessen für ihre Dienste derzeit eine einmalige Gebühr von einem Prozent des Bürgschaftsbetrages sowie jährlich ein weiteres Prozent. Nach FAZ-Informationen erwägen andere Bundesländer ähnliche Programme.

Über ein Finanzierungs-Phänomen ganz eigener Art berichtet die Tageszeitung Die Welt. Danach scheint sich in der Bundeshauptstadt das angeknackste Verhältnis zwischen den kleinen und mittleren Betrieben und den Banken zu entspannen. Der einfache Grund: Nach dem Crash am Neuen Markt und dem Zusammenbruch der Aktienmärkte hätten die Kreditinstitute ihre großen Einnahmefelder verloren. Jetzt würden sich die Berliner Banken wieder verstärkt ihrem eigentlichen Geschäft zuwenden: Der Finanzierung des Mittelstandes.

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