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Politik und Gesellschaft

Energiewende auf der Kippe? 100.000 Handwerker fehlen

Ohne Handwerk kein Klimaschutz. Diesen Zusammenhang hat das Öko-Institut nun mit Zahlen untermauert. Und warnt vor den Folgen.

Das Öko-Institut ist alarmiert: Jedes Jahr müssten zwei Prozent des Gebäudebestandes energetisch saniert werden, damit die Bundesrepublik ihre Klimaschutzziele 2050 erreichen kann. Und, reichen die verfügbaren Handwerker dafür aus? Keineswegs, rechnet das Öko-Institut vor. Es brauche etwa 50 Prozent mehr Fachkräfte, die Fenster, Gebäudehülle sowie Heizungs- und Anlagentechnik modernisieren. Ab sofort fehlen der Energiewende 100.000 Handwerker, schlussfolgert der Verein.

Dass für die Flut von Anfragen schon aktuell zu wenig Handwerker verfügbar sind, ist weder in den betroffenen Branchen, noch unter Verbrauchern ein Geheimnis. Die Auftragsbücher sind voll, das erhöht die Wartezeiten, auch für energetische Sanierungen.

Durch die fehlenden Handwerker liegen auch enorme Investitionssummen brach: Denn um die Altbauten zu sanieren, müssten laut Öko-Institut 40 bis 50 Milliarden Euro pro Jahr investiert werden. Diese Summe lässt sich ohne Fachkräfte nicht abrufen.

Die Forderung: „Mehr Fachkräfte für die Energiewende im Gebäudebereich zu gewinnen, muss Hauptaufgabe der Politik in den nächsten Jahren sein“, sagt Tanja Kenkmann, Senior Researcher mit Schwerpunkt Klimaschutz im Gebäudebereich am Öko-Institut. „Das Thema wird, obwohl es bekannt ist, stark vernachlässigt“, kritisiert sie und fordert Lösungsansätze. (red)

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