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Mobbing

Energisch gegensteuern

Gute Gründe, gegen Mobbing vorzugehen, gibt es genug. Doch was genau ist zu tun? Die Leiterin der Mobbingberatungsstelle Hannover, Beate von Eisenhart-Rothe, empfiehlt Handwerksunternehmern zur Behebung von Mobbing-Krisen das folgende Vorgehen:

Gute Gründe, gegen Mobbing vorzugehen, gibt es genug. Doch was genau ist zu tun?

Die Leiterin der Mobbingberatungsstelle Hannover, Beate von Eisenhart-Rothe, empfiehlt Handwerksunternehmern zur Behebung von Mobbing-Krisen das folgende Vorgehen:

1. Schritt: Beobachten Sie ihr Team. Der Chef ist besonders in der Anfangsphase des Mobbings gefragt. Zu seiner Fürsorgepflicht gehört es, dass er ein waches Auge für seine Mitarbeiter hat. Je früher er die Initiative zur Konfliktlösung ergreift, um so bessere Chancen gibt es, den Spießrutenlauf des Betroffenen zu stoppen.

2. Schritt: Verschaffen Sie sich in Einzelgesprächen einen Überblick über die Mobbingvorfälle und Konfliktpunkte. Wer ist beteiligt? Worum geht es? Was ist bisher geschehen? Vermeiden Sie dabei, das gesamte Team zusammen zu rufen. In den meisten Fällen entsteht daraus ein Tribunal, bei dem der Mobbingbetroffene angeprangert wird.

3. Schritt: Klären Sie die Bereitschaft, den Konflikt beizulegen sowie gemeinsam Lösungsvorschläge zu erarbeiten und umzusetzen. Dieses Vorgehen außerhalb arbeitsrechtlicher Maßnahmen hat nur Aussicht auf Erfolg, wenn alle Beteiligten ernsthaft zur konstruktiven Mitarbeit bereit sind.

4. Schritt: Erfolgskontrolle. Klären Sie in einem erneuten Gespräch, ob die Verabredungen gehalten und das Ziel erreicht wurde.

"Mobbingbetroffene müssen häufig als Sünden- oder Prellbock für ungelöste Probleme in einem Betrieb herhalten", gibt Eisenhart-Rothe zu bedenken und wirbt dafür, bei der Lösungsfindung auch Mängel im Führungsverhalten und der Arbeitsorganisation in den Blick zu nehmen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit empfiehlt vor diesem Hintergrund unter anderem die Entwicklung eines kooperativen Führungsstils, die Durchführung regelmäßiger Mitarbeitergespräche sowie der Abschluss von Betriebsvereinbarungen, die eindeutig herausstellen, dass im Unternehmen für Mobbing kein Platz ist.

Das Instrument externer Konfliktmediation, die professionelle Schlichtung durch einen Dritten, bringt Margit Ricarda Rolf von der Hamburger Mobbing-Zentrale ins Gespräch. "Gerade dann, wenn einem Chef die Führungserfahrung fehlt und die Probleme über den Kopf zu wachsen drohen, kann ein professioneller Mediator wertvolle Dienste leisten", erklärt die Beraterin.

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