Handwerk Archiv
Foto: handwerk.com

Fit in den Winter

Fit in den Winter

Autofahrer sollten rechtzeitig daran denken, ihr Fahrzeug auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Im Vergleich zum Sommerbetrieb stellt der Winter wesentlich härtere Anforderungen an das Fahrzeug.

Nur mit den richtigen Reifen sollte man sich als Autofahrer auf winterliche Straßen wagen. Selbst neuwertige Sommerreifen sind allenfalls für Klein- oder Mittelklassewagen ausreichend, wenn man hauptsächlich auf gut geräumten Straßen innerhalb geschlossener Ortschaften unterwegs ist und bei schlechten Straßenverhältnissen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen kann. Als Alternative zum reinen Winterreifen bietet sich der Ganzjahresreifen an.

Wer Winterreifen montiert, sollte dies auf allen vier Rädern tun. Mit unterschiedlicher Bereifung kann der Wagen schon bei mäßig starkem Bremsen ins Schleudern geraten. Von Winter zu Winter sollte man die Reifen achsweise tauschen, um für gleichmäßigen Verschleiß zu sorgen.

Schneeketten

Für extreme Schneeverhältnisse oder Fahrten ins Gebirge ist die Schneekette immer noch das sicherste und wirksamste Hilfsmittel. Mit den heute üblichen Schnell-Montage-Ketten ist das Anlegen kein Problem mehr. Ein "Trockentraining" vorher ist allerdings empfehlenswert.

Anfahrhilfen

Anfahrhilfen können sinnvoll eingesetzt werden, wenn ein stecken gebliebenes Fahrzeug wieder flottgemacht werden soll oder wenn es sich nicht lohnt, auf kurzen Problemstrecken Ketten anzulegen. Sie sind kein Schneeketten-Ersatz im Sinne der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) und reichen nicht aus, wenn auf einer Strecke die Verwendung von Schneeketten vorgeschrieben ist.

Frostschutz für den Kühler

Bei Autos mit wassergekühlten Motoren ist ein ausreichender Kühlerfrostschutz mit die wichtigste Wintervorbereitung. Auch bei so genanntem Langzeitfrostschutz, wie er heute vielfach eingesetzt wird, muss von Zeit zu Zeit geprüft werden, ob er noch ausreichend wirkt. Ein Preisvergleich der angebotenen Produkte ist zu empfehlen.

Klare Scheiben

Ein Frostschutzmittel gehört auch in die Scheibenwaschanlage, doch sollte man nur solche Zusätze verwenden, die gleichzeitig auch die Scheibe reinigen. Ein Tipp: Nach dem Auffüllen des Behälters den Wasch-Schalter so lange betätigen, bis sich auch Pumpe, Leitungen und Düsen mit dem frostgeschützten Wasser gefüllt haben und später nicht einfrieren. Wenn man rechtzeitig die Dichtungen an den Türeinfassungen mit einem Silconspray oder mit Talkum behandelt, lässt sich eine Beschädigung der Türdichtungen durch Festfrieren meist vermeiden.

So bleibt das Auto gepflegt

Wer den Wert seines Fahrzeugs möglichst lange erhalten möchte, muss die Karosserie rechtzeitig winterfest machen. Hierzu gibt es im Handel ein großes Angebot von Reinigungs- und Konservierungsmitteln. Für neue Autos sollte man ausschließlich Hartwachs, bei älteren Fahrzeugen kann man auch Polituren verwenden. Steinschlagschäden sollten unbedingt vor dem Winter ausgebessert werden, da sonst Tauwasser und Salz bis zum Frühjahr größere Schäden anrichten können.

Startverhalten im Winter

Lässt sich der Motor bei niedrigen Temperaturen nicht starten, obwohl der Anlasser noch schnell durchdreht, liegt das mitunter an verbrauchten Zündkerzen oder an Kriechstrom in der Zündanlage, die durch Schmutzablagerungen und Feuchtigkeit begünstigt werden. Bei Dieselmotoren kann eine Glühkerze defekt sein. Für Fahrzeuge mit Katalysator gilt generell: Springt der Motor nach einigen Startversuchen nicht an, die Pannenhilfe rufen oder das Fahrzeug in die nächste Werkstatt schleppen lassen. Sonst besteht die Gefahr, dass der Kat durch unverbrannten Kraftstoff überhitzt und zerstört wird.

Schwachstelle Batterie

Startschwierigkeiten liegen an der Batterie, die den erhöhten Anforderungen im Winter nicht gewachsen ist. Dreht sie bereits bei normalen Temperaturen den Motor beim Starten nur noch mit Mühe durch, sollte sie nachgeladen oder geprüft werden.

Kapitale Fehler

Den Motor im Stand warm laufen lassen schadet der Umwelt und ist deshalb gesetzlich verboten. Ganz abgesehen davon führt es zu höherem Motorenverschleiß. Am besten ist es, nach dem Start sofort zügig loszufahren. So stellt sich auch im Fahrzeug-Innenraum am schnellsten die richtige Temperatur ein.

Manche Autofahrer befestigen im Winter einen Pappkarton oder eine Kühlerabdeckung an der Fahrzeugfront, da sie meinen, der Motor würde dadurch rascher betriebswarm werden. Diese Maßnahme ist überflüssig, ja sogar schädlich, weil bei modernen Motoren Kühlkreislauf und Lüftermotoren durch einen Thermostaten gesteuert werden. Ein kostspieliger Überhitzungsschaden kann die Folge sein.

Das könnte Ihnen auch gefallen: