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Wirtschaftsenglisch

Flexibler Englisch lernen im Beruf

Ob am Telefon, auf der Messe oder bei Verhandlungen mit ausländischen Geschäftspartnern: Wirtschaftsenglisch will gelernt sein. Aber wie soll das gehen – neben all der Arbeit im Betrieb?

Ob am Telefon, auf der Messe oder bei Verhandlungen mit ausländischen Geschäftspartnern: Wirtschaftsenglisch will gelernt sein. Aber wie soll das gehen neben all der Arbeit im Betrieb?

Von Astrid Funck

Immer dann, wenn gerade Zeit ist, zu Hause oder im Betrieb, sagte sich Sabine Pompetzki aus Bottrop, als sie sich vor zwei Jahren nach geeigneten Englischkursen umsah. Die 58-Jährige, die im Beruf viel mit Auslandskunden zu tun hat, wurde schließlich fündig: Bei der Handwerkskammer Aachen belegte sie einen Online-Lehrgang mit Präsenz-Workshops, wie es auf der Kammer-Homepage etwas spröde heißt.

Englisch-Offensive vor Ort und am Computer

Dahinter verbirgt sich jedoch ein didaktisch ausgeklügeltes Lehrangebot: In den so genannten Präsenzphasen, die etwa ein Viertel der Kurszeit ausmachen, lernen die Teilnehmer live und vor Ort in den Seminarräumen der Kammer und zusammen mit einem Dozenten. Daneben gibt es die Selbstlernphasen, in denen sie mit Hilfe einer Lernsoftware am Computer an ihren Sprachkenntnissen feilen. Dabei werden sie von einem E-Learning-Tutor betreut, der mit ihnen über E-Mail, Telefon oder ein Online-Konferenzsystem Übungen bespricht oder Fragen beantwortet. Außerdem können sich die Teilnehmer auch untereinander auf der virtuellen Lernplattform zum Chat verabreden.

Effektive Alternative für Berufstätige

Blended-Learning wird im Fachjargon diese Kombination aus E-Learning am PC und dem Unterricht vor Ort genannt. Viele Berufstätige haben zu reinen Präsenzlehrgängen gar keine Zeit, sagt Telecoach Bernd D. Wehnert von der Kammer Aachen, der für die Kursteilnehmer ständig über eine Telefon-Hotline erreichbar ist. Blended-Learning sei da eine kluge Alternative zum klassischen Englischunterricht. Der Bedarf sei gerade in Aachen vorhanden, denn viele Handwerker arbeiten hier grenzüberschreitend.

Sabine Pompetzki kann sich mittlerweile mit Geschäftspartnern aus anderen EU-Staaten oder dem arabischen Raum ganz gut auf Englisch verständigen, und zwar sowohl schriftlich als auch am Telefon. Durch das E-Learning bin ich ungebunden und kann mir das Arbeitspensum selbst einteilen, betont sie. Das gilt allerdings auch für die klassischen Fernlehrgänge, bei denen Unterlagen in Papierform ausgefüllt und verschickt werden. Was hier fehlt, ist der interaktive Austausch mit einem Tutor über das Internet.

Individuelles Feedback als Qualitätskriterium

Wichtig ist, dass es eine Lernerfolgskontrolle in individueller Form gibt, sagt Ludwig Pelzer von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) in Köln. Die ZFU vergibt Zulassungen an Fernunterrichts-Anbieter und prüft dafür, ob ein Tutor die Englischaufgaben kontrolliert und den Teilnehmern ein regelmäßiges Feedback gibt. Wer nur Multiple-Choice-Verfahren und automatisierte Antworten zu bieten hat, fällt bei der ZFU durch.

Wegweiser durch die Kurslandschaft

Überblick über Fernlehrgänge

Wer über Fernkurse seine Englischkenntnisse aufbessern oder sich anderweitig beruflich fortbilden möchte, findet im aktuellen Ratgeber für Fernunterricht einen Überblick über alle derzeit zugelassenen Fernlehrgänge. Der Ratgeber informiert auch über didaktische Besonderheiten des Fernunterrichts und über Möglichkeiten der finanziellen Förderung. Er ist als Download-Version und als gedruckte Broschüre zum Preis von 2,20 Euro erhältlich. Bezugsadresse: Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) in Köln, Tel. (02 21) 92 12 07-0, www.zfu.de (Downloads für Teilnehmer).

E-Learning-Datenbank im Netz

Der wachsende Markt für E-Learning-Angebote mit tutorieller Betreuung ist noch sehr unübersichtlich. Als Orientierungshilfe hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn die Datenbank ELDOC ins Netz gestellt. Auf der Website www.eldoc.info können Interessierte die Detailbeschreibungen von zurzeit rund 60 Englisch-Lehrgängen ansehen und sich dann zum entsprechenden Anbieter weiterklicken.

Angebote speziell für Handwerker

Eine Datenbank mit dem E-Learning-Seminarangebot von Handwerkskammern und anderen Handwerksinstitutionen findet sich im Internet unter www.q-online.de. Dort gibt es eine Demo-Lektion für den Kurs Englisch für Fortgeschrittene, die zeigt, wie man online Sprachen lernen kann.

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