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Schlechter Kettenwitz

Fliesenleger! Alles Fliesenleger!

Eine Adresse, richtig viele Fliesenleger und ein unschöner Begriff: „Schleichende Dequalifizierung.“ Auch in einem hessischen Landkreis sorgt die Statistik für große Augen.

Gerade erst hatten wir Hannover zur Fliesenlegerhauptstadt Deutschlands erklärt, da vermeldet eine Region aus Hessen beachtenswerte Zuwächse bei den Neuanmeldungen selbstständiger (oder besser quasi-selbstständiger) Handwerker. Dabei geht's eigentlich bergab im hessischen Main-Kinzig-Kreis.

Im meisterpflichtigen Handwerk, berichtet die Frankfurter Rundschau, stehen 169 Neugründungen 207 Schließungen gegenüber. Insgesamt ist die Zahl der Betriebe aber deutlich gewachsen, wofür die Branchen sorgen, die von der Meisterpflicht befreit sind: 400 Öffnungen bei 300 Schließungen.

Eigentlich ja ein schöner Zuwachs, doch er sorgt für Sorgenfalten. Der Schreinermeister und Kreishandwerksmeister (mit dem schönen Namen) Ottmar Hutzenlaub relativiert die Steigerung mit diesem Satz: „Fliesenleger! Alles scheinselbstständige Fliesenleger, die mit 21 Leuten in einem Zimmer wohnen und von denen jeder ein Gewerk angemeldet hat.“

Die Handwerkskammer in Wiesbaden kommentiert die Statistik mit diesem Begriff: „Schleichende Dequalifizierung.“


(sfk)

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