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Fragwürdige Vertragsverlängerung

Die Festnetzsparte der Telekom ist ins Visier von Verbraucherschützern geraten. Der Vorwurf: T-Com verlängere Verträge gegen den Willen der Kunden. Der Telefonriese dementiert dies.

Die Verbraucherzentrale Bayern spricht von einer dreisten Vorgehensweise. Wie die dpa unter Berufung auf die Organisation meldet, scheren sich Vertriebsmitarbeiter des Konzern nicht darum, wenn Kunden am Telefon Nein sagen. Statt dessen schicken sie ihnen eine Auftragsbestätigung für eine Tarifumstellung ins Haus. Und als Vertragslaufzeit schreiben sie 24 Monate fest und nicht wie bisher nur zwölf Monate.

Offenbar spekuliere T-Com darauf, dass Kunden in der Hektik des Alltags die Tarifumstellung schluckten, kritisierte eine Rechtsexpertin der Vebraucherzentrale.

Außerdem versuche das Unternehmen, die gesetzliche Widerrufsfrist von zwei Wochen auzuhebeln, da es den angeblichen Kundenwunsch sofort erfülle.

Die Rechtsexpertin rät Betroffenen, den Konzern wegen Betrugs anzuzeigen. Der T-Com sollten man klipp und klar mitteilen, dass kein neuer Vertrag abgeschlossen worden sei. Ein Vertragswiderruf erübrige sich. Die Beweispflicht, dass ein Vertrag bestehe, liege bei der Telekom, so die Juristin.

Der Telefonriese weist die Vorwürfe zurück: Das ist nicht Praxis der Deutschen Telekom, stellte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der Nachrichtenagentur klar. Die angebotene Tarifumstellung bedeute eine Verbesserung für den Kunden. In Einzelfällen liege möglicherweise ein "Missverständnis" vor, räumte er ein.

(mfi)

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