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Arbeitsunfall

Zwei halbe Zehen = ein neuer Daumen

Unfälle mit abgetrennten Gliedern können ein Handwerkerleben zerstören. Diesem Tischler bleibt das wohl erspart – dank einer bemerkenswerten Operation.

Es waren nur zwei Sekunden, die für Thomas Bruckmann den Unterschied zwischen Arbeitsalltag und Berufsunfähigkeit ausmachten. 2017 geriet der freiberufliche Tischler aus Österreich mit der Hand in eine Kreissäge, berichtet der Österreichische Rundfunk ORF. Der 30-Jährige verlor den Daumen der rechten Hand, drei Finger wurden ebenfalls schwer verletzt.

Acht Monate nach dem Arbeitsunfall gelang es den Ärzten am Salzburger Unfallkrankenhaus nun, dem Tischler das zum Greifen und Arbeiten so wichtige fünfte Glied an der Hand zurückzugeben. Doch war dies keine „gewöhnliche“ Transplantation des großen Zehs als neuen Daumen, von der man hin und wieder in Medienberichten liest.

Denn die große Zehe allein sei zwar ein gut geeigneter Daumenersatz, schildert ein Arzt im ORF-Bericht, jedoch gehe so eine Transplantation mit großer Einschränkung des Bewegungsapparats einher.

Die Ärzte entschieden sich daher für einen Eingriff, der die Mobilität des Tischlers weniger einschränken sollte: Vom großen Zeh nutzten sie nur die Weichteile. Die kombinierten sie mit dem Skelett der zweiten Zehe als neuen Daumen. Im Fußbereich wurden dann das Großzehenskelett mit den Weichteilen des zweiten Zehs umhüllt.

Ziel des komplizierten Eingriffs: Der Tischler soll wieder in seinen Berufsalltag zurückkehren können. Nach dem anstehenden Reha-Aufenthalt könnte es soweit sein.

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