Kleine Betriebe, kleine Fische? Diesen Eindruck hat zumindest handwerk.com-Userin DanialeDorothea. Gerade unter den von der Umsatzsteuer befreiten Kleinstbetrieben seien viele Schwarzarbeiter. Nur scheine das niemanden zu kümmern: „Anzeigen hilft leider nicht, der Zoll hat keine Zeit, das Finanzamt kein Interesse.“
Diese Erfahrung hat auch handwerk.com-User RSH gemach: „Ich habe mal einen Schwarzarbeiter anzeigen wollen und mir wurde damals gesagt, dass das keinen Sinn macht, da bei ihm eh nichts zu holen war.“ Die vollständigen User-Kommentare lesen Sie hier.
FKS: Einsatz muss sich lohnen
Und was sagt die Finanzkontrolle Schwarzarbeit dazu: Rund 100.000 Hinweise gingen im Jahr bei der Behörde ein. „Wenn wir 200 Anrufe am Tag bekommen, dann kann man nicht jedem nachgehen“, erklärt eine Sprecherin der Behörde. Darunter seien allerdings auch viele Anrufer, die ihre Nachbarn anschwärzen – da sei die FKS eher zurückhaltend. „Aber wenn uns eine Firma informiert, dann wird dem auch hundertprozentig nachgegangen“, betont die Sprecherin.
Ihr Fazit: „Die Kollegen, die tagtäglich draußen im Einsatz sind, können das schon abwägen und wissen, wo es sich lohnt, einem Fall nachzugehen.“
Papierkrieg statt Bekämpfung der Schwarzarbeit?
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: Könnte es sein, dass sich schwarzarbeitende Ein-Mann-Betriebe für die FKS tatsächlich nicht lohnen? Weil bei diesen Einzelkämpfern nichts zu holen ist?
Denn auf der anderen Seite zieht die FKS weiter fleißig „verdachtsunabhängige“ Stichproben. Die scheinen sich irgendwie eher zu lohnen - sogar dann, wenn die Fahnder keine Schwarzarbeiter finden. Verstöße gegen Informations-, Dokumentations- und Aufbewahrungspflichten darf die FKS nämlich mit Bußgeldern ahnden. Da wird sie auch in gut organisierten Firmen fündig. Papierkrieg also statt Bekämpfung der Schwarzarbeit?
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