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Handwerk geht auf die Barrikaden

"Jetzt reicht's!" Mit diesen knappen Worten bringt das Handwerk die Stimmungslage in den Betrieben zum Jahreswechsel auf den Punkt. Das Handwerk geht auf die Straße - nachdem unzählige politische Gespräche und Stellungnahmen weitgehend ergebnislos verhallt sind.

Am 24. Januar 2003 plant der Niedersächsische Handwerkstag (NHT) eine Großdemonstration in Hannover. Weitere Protestkundgebungen sind nach Angaben des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) auch in anderen Bundesländern geplant. Am 10. Februar soll es zudem in Berlin eine Abschlusskundgebung geben.

Die Stimmung in den Handwerksbetrieben ist weiterhin alarmierend. NHT-Präsident Kurt Rehkopf spricht von der schlechtesten Lage seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Hauptursache sieht er, ebenso wie andere Spitzenvertreter der Handwerksverbände, in einer "völlig verfehlten Politik, die zu mehr Staatsverschuldung, zu erdrückender Steuer- und Abgabenbelastung sowie zu einschnürender Bürokratie" geführt habe. "Nichts gutes" ließen auch die jüngsten Beschlüsse der Bundesregierung erwarten. So werde die Arbeit durch höhere Sozialversicherungsbeiträge noch teurer. Außerdem hätten die Bürger künftig weniger Geld für den Konsum. "Dies wird wie ein Programm für mehr Schwarzarbeit wirken", meint Rehkopf.

Nachdem bisher unzählige Gespräche und Stellungnahmen auf politischer Ebene zu keinem Umdenken geführt hätten, will sich das Handwerk nun mit einer Demonstration Gehör verschaffen, kündigte der NHT an. Es soll ein "deutliches Zeichen" gesetzt werden, ergänzt Walter Heitmüller, Präsident der Handwerkskammer Hannover. "In den letzten Wochen ist der Druck ständig gewachsen, der Frust sitzt tief." Vor diesem Hintergrund appelliert er an Betriebsinhaber, Mitarbeiter und Angehörige, sich an der Aktion zu beteiligen.

Der Demonstrationszug soll am Freitag, 24. Januar, um 13 Uhr auf dem Schützenplatz unweit des Maschsees in Hannover starten. Der Weg führt die Demonstranten voraussichtlich durch die Innenstadt wo um 15 Uhr auf dem Platz vor dem Opernhaus eine Abschlusskundgebung geplant ist. Flankierend zu dem Protestmarsch, wird es nach Angaben des NHT auch einen Autokorso geben.

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