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Handwerk steht vor leeren Regalen

Handwerk steht vor leeren Regalen

Baustoffe, Holz und vor allem Dämmstoffe werden knapp – und teuer. Der Investitionsboom im Handwerk und die gute Auslastung der Betriebe treffen auf knappe Kapazitäten bei den Herstellern.

Baustoffe, Holz und vor allem Dämmstoffe werden knapp und teuer. Der Investitionsboom im Handwerk und die gute Auslastung der Betriebe treffen auf knappe Kapazitäten bei den Herstellern.

Vor allem bei Isoliermaterialen sind die Rohstoffe knapp. Besonders kritisch ist es derzeit bei der Flachdachdämmung, sagt Lars Kreutzburg vom Baufachzentrum Dörries in Delligsen im südlichen Niedersachsen. Kunden müssten sich derzeit bis Juli kommenden Jahres gedulden. Wir hoffen, dass sich die Situation in den Wintermonaten wieder etwas entspannt.

Ob diese Hoffnung begründet ist, bleibt abzuwarten. Denn die Hersteller selbst arbeiten zum Teil an ihren Kapazitätsgrenzen, heißt es in Branchenkreisen.

Bei Styropor hat es mit der Knappheit schon im Sommer angefangen. Steinwolle ist seit Anfang Herbst knapp, bestätigt Nils Ratzke, Vertriebsleiter von raab karcher Niedersachsen. Es ist ein generelles Problem, das viele betrifft: Bauherren, Architekten, Handwerker und Händler. Wir versuchen natürlich Lagerbestände für unsere Kunden bereitzuhalten. Doch gerade bei Dämmstoffen ist die Vielfalt so groß, dass es schwierig ist, immer alles vorrätig zu haben, räumt Ratzke ein.

Engpässe beklagt derzeit auch die SHK-Branche. Die Betriebe haben derzeit echte Probleme an Material heranzukommen, sagt Walter Heitmüller, SHK Unternehmer und Präsident der Handwerkskammer Hannover.

Etwas weniger dramatisch schätzt dagegen Michael Cuypers, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Baugewerbe-Verbandes Niedersachsen, die Situation ein. Die Lage ist angespannt, aber zu hoch würde ich die Probleme nicht hängen, sagt er.

Cuypers macht allerdings noch auf ein ganz anderes Problemfeld aufmerksam: Die gestiegenen Baustoffpreise. Holz ist zum Beispiel um rund 12 Prozent teurer geworden und Isoliermaterialien um bis zu 32 Prozent. Auf den Kosten blieben die Betriebe zu einem großen Teil sitzen. Zwar habe sich die Auftragslage in den zurückliegenden Monaten positiv entwickelt, dennoch ermögliche es der Markt noch nicht, die Kosten auf den Kunden umzulegen.

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