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Panorama

Harzer Handwerker retten verunglückte Isländerin

Minusgrade, eine steile Felswand, unten tobt der Atlantik. Drei Handwerker wollten dieses Naturschauspiel sehen – und wurden zu Rettern in größter Not.

Zum Glück ist Arbeit nur das halbe Leben. Wäre das anders, wären die drei Handwerker von Dachbaukunst Quedlinburg wohl nicht zur Stelle gewesen, als eine Frau in Island um ihr Überleben kämpfte.

Für ein Montageprojekt waren die Harzer Handwerker auf der Insel, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Im Februar machten sie einen kurzen Ausflug an die Steilküste im Südwesten. Einige hundert Meter Fußweg lagen zwischen Straße und Küste. Es herrschten leichte Minusgrade und starker Wind, der einem den Schnee ins Gesicht wehte.

An der Steilküste angekommen, ließen die Handwerker ihren Blick schweifen und entdeckten: eine Frau, die sich in der Tiefe an einem Felsen festklammerte – sie war verletzt, ihre Kleidung zerrissen.

Die Dachdecker wählten den Notruf – per SMS schickten sie ein Foto des Küstenabschnittes, um den Rettern ihre Position in der Einöde zu verraten. Durch Winken und Rufe versuchten die Handwerker, der Frau Mut zu machen. Hilfe war unterwegs. Und sie kam geballt: Polizei, Bergrettung und Seenotrettung eilten zum Unfallort. Schließlich musste ein Helikopter her.

1,5 Stunden später war die 51-jährige Wahl-Isländerin gerettet. Sie hatte sich das Becken gebrochen, Bänder gerissen und beim Versuch, sich an den schroffen Felsen zum Schutz vor den Wellen hochzuziehen, mehrere Fingernägel ausgerissen. Ihre Körpertemperatur betrug nur noch 31 Grad. Hätten die Handwerker sie 20 Minuten später gefunden – so sagten es ihnen die Rettungskräfte – wäre wohl jede Hilfe zu spät gekommen.

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