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Prozessoptimierung

Hilfe für den Weg in die digitale Zukunft

Praktische Hilfestellung bei der Einführung digitaler Prozesse – das will die bundesweit erste Digitalisierungswerkstatt im Handwerk kostenlos für Betriebe leisten.

Damit alles sauber ineinandergreift:

Digitalisierung

Die Einladung zur Digitalisierungswerkstatt hat Henning Müller sofort auf den Plan gerufen: „Es ist höchste Zeit, dass wir uns intensiv mit dem Thema beschäftigen.“ Gemeinsam mit Sohn Steffen sind sie zwei von 30 Teilnehmern eines Workshops in Hannover, in dem intensiv über Potenziale und Hemmnisse diskutiert wird. Ausgelotet werden soll auch, wer als Pilotbetrieb fungieren will. „Wir wollen uns auf alle Fälle bewerben“, erklärt Müller, der einen Sondermaschinenbaubetrieb mit zehn Mitarbeitern in Dehnsen bei Alfeld führt.

Die Digitalisierungswerkstatt ist ein Angebot des neuen Kompetenzzentrums Digitales Handwerk. Damit Handwerksbetriebe auch zukünftig am Markt bestehen, informiert es über den Einsatz von digitalen Technologien und wird bei der praktischen Umsetzung helfen. Bundesweit wird das Zentrum vom Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik an der Universität Hannover gesteuert. „Wir wollen mit interessierten Betrieben analysieren, wie sie aufgestellt sind und dann mit ihnen erarbeiten, welchen Weg sie mit der Implementierung digitaler Prozesse gehen können“, betont Walter Pirk, Leiter des neuen Zentrums.

Die ersten Betriebe sind Teilnehmer eines Projekts, das speziell auf Bedarfe von Feinmechanikbetrieben ausgerichtet ist. Dafür kooperiert das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk mit dem Landesverband Metall Niedersachen/Bremen und der Handwerkskammer Hannover. Bundesweit ist diese Digitalisierungswerkstatt Pilotprojekt. „Damit wollen wir ein mögliches Format für alle Kammern und Verbände testen, mit dem sie teilnehmende Betriebe bei der Digitalisierung ihrer Prozesse unterstützen können“, erklärt Pirk.

Für jeden teilnehmenden Handwerksbetrieb würden in der Digitalisierungswerkstatt Lösungen gefunden, die auf die individuellen Belange abgestimmt seien. „Gemeinsam im Team definieren Inhaber und Mitarbeiter systematisch die Ziele für die nächsten Jahre, werden von Experten kostenlos beraten und können ihr Wissen in Seminaren erweitern“, stellt Pirk klar.

Henning Müller hat seine Bewerbung abgeschickt und hofft, dass er zu den Pilotbetrieben gehört, die ein Jahr intensiv begleitet werden: Beratung, ­Seminare, Moderation, um die Prozessabläufe in seinem Sondermaschinenbaubetrieb zu optimieren. Was für ihn aber auch spannend ist: der Austausch mit Kollegen. „Da kriege ich ein gutes Gefühl, wo ich beim Thema Digitalisierung stehe“, sagt der Unternehmer.

(frö)

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