Bohne-Bosch-1.jpeg
Foto: Denny Gille

Holzhelden

Bosch macht’s ergonomisch: Viel Power, fest im Griff

Die Akku-Handkreissäge GKS 18V-68 GC von Bosch Professional verspricht große Schnitttiefe und Leistung bei verbesserter Ergonomie. Wie urteilt der Tester?

  • Die Kraft einer 1800-Watt-Kabelmaschine in einem mobilen Akku-Gerät: Die Akku-Handkreissäge GKS 18V-68 GC Professional von Bosch Professional soll auf der Baustelle für schnelle Baufortschritte sorgen.
  • Tischlergeselle Stefan Ziehm von der Langenhagener Tischlerei Bohne hat die Maschine getestet und die Säge durch rund 90 Meter Hartholzbretter gejagt.
  • Was hält der Tester von der GKS 18V-68 GC Professional? Leistung, Qualität und Ergonomie stimmen, urteilt Stefan Ziehm. Doch ein Schalter wurde zur Nervenprobe.
  • Vierzig Jahre hat dieses Holz zuverlässig seinen Dienst als Gartenzaun verrichtet. Nun soll den alten Hartholzbrettern noch einmal neues Leben eingehaucht werden. Ein ideales Projekt, um der neuen Handkreissäge GKS 18V-68 GC Professional von Bosch Professional auf den Sägezahn zu fühlen. Tischlergeselle Stefan Ziehm von der Langenhagener Tischlerei Bohne rückt dem alten Hartholzzaun mit der Kreissäge auf den Leib. Unter anderem soll daraus eine rustikale Tischplatte werden. Bis es so weit ist, hat die GKS 18V-68 GC Professional ordentlich zu tun.

    Besondere Merkmale der neuen Akku-Handkreissäge von Bosch sind der leistungsstarke Motor, der dem 18-Volt-System die Power einer kabelgebundenen Handkreissäge mit 1800 Watt geben soll, eine große Schnitttiefe von 68 Millimeter sowie einige Veränderungen an Ergonomie und Bedienkonzept. Die Tischlerei Bohne hat die Säge einige Wochen im Einsatz getestet. „Unsere wesentlichen Standbeine sind der Bau von Einbauschränken und der Bereich Bautischlerei, in dem wir Türen anpassen und einsetzten, Wartungen von Fenstern und Türen sowie diverse Reparaturen durchführen“, erklärt Geschäftsführerin Gabriela Bohne, „wir machen aber auch Sonderanfertigungen jeder Art“. Mobile Kreissägen nutzt der fünf Mitarbeiter starke Betrieb vor Ort, wenn etwa Türen gekürzt oder Spanplatten als ebener Untergrund bei der Fußbodensanierung verlegt werden sollen.

    Meterweise Hartholz teilen

    Das Upcycling-Projekt des alten Holzzaunes ist dagegen ein echter Härtetest für die Säge. 25 Millimeter stark sind die Hartholzbretter. Stefan Ziehm hat sie in einem zweistündigen Arbeitseinsatz der Länge nach aufgetrennt. Da waren ordentlich Meter zu machen: jede der 15 Latten maß 2,4 Meter und wurde zwei bis drei mal aufgetrennt – das macht etwa 90 Meter Sägeweg. Die versprochene hohe Leistung der Maschine kann der 51 jährige Tischler bestätigen. „Die Säge kam in dem Hartholz sehr gut voran.“

    Foto: Denny Gille Hartholzprojekt abgeschlossen: Rund 90 Meter dieser Bretter hat die Säge aufgeteilt.

    Für saubere Schnitte lässt sich die GKS 18V-68 GC auf den FSN-Führungsschienen von Bosch Professional sowie auf Schienen von Festool, Makita und Mafell verwenden. Zum Auftrennen der Zaunbretter ist Stefan Ziehm anders vorgegangen und hat den Parallelanschlag der Handkreissäge ausprobiert: „Das hat gut funktioniert.“ Der Anschlag lässt sich durch eine Führung in der Grundplatte schieben und wird per Flügelschraube befestigt. Die Kreissäge bringt viel Spielraum für diverse Holzstärken mit: Ihre maximale Schnittkapazität liegt bei 68 Millimeter in Holz, wenn das Sägeblatt senkrecht steht. Beim Schnitt auf 45 Grad Gehrung beträgt die maximale Schnitttiefe noch 50 Millimeter. Die Schnitttiefenverstellung der Maschine rastet millimetergenau ein.

    Sehr gewöhnungsbedürftig aber sei laut Stefan Ziehm die Position des Tasters zur Schnitttiefenvorwahl. Der ist oben am Handgriff der Handkreissäge angebracht. „Auf dieser Position sitzt bei anderen Sägen die Einschaltsperre für den Ein-Aus-Schalter“, sagt Ziehm. Folge: Kaum wollte er lossägen, habe er versehentlich den falschen Schalter betätigt. Die Säge blieb aus, die Schnitttiefe war verstellt und musste neu eingestellt werden. „Das ist für mich der größte Negativpunkt der Maschine“, sagt Ziehm. Die tatsächliche Einschaltsperre für den Ein-Aus-Schalter sitzt seitlich am Handgriff – für den Daumen ergonomisch perfekt erreichbar, aber eben ungewohnt.

    Pluspunkt für die Ergonomie

    Positiv in Sachen Ergonomie bewertet der 51-Jährige den Zusatzhandgriff an der Säge. Der ist nicht wie oft üblich als einfacher Knauf gestaltet, sondern bildet einen Bogen, der der Hand gute Griffigkeit bietet. Laut Bosch ermögliche dieses Design in allen Schnittpositionen eine ideale Werkzeugkontrolle. „Das können wir unterschreiben“, sagt Ziehm, „der Griff bietet mehr Komfort und hilft die Säge in verschiedenen Positionen besser zu führen“.

    Foto: Denny Gille Kann auch Gehrungen: Die GKS 18V-68 GC lässt sich von 0 bis 50 Grad verstellen.

    Und wie sieht es mit der Ausdauer der Maschine aus? Im Testpaket lieferte Bosch zwei Procore Akkus mit 5,5 Amperestunden (Ah) Kapazität aus. Die etwa zweistündige Bearbeitung der Hartholz-Zaunbretter habe beide Akkus leergesaugt, so dass mehrfaches Nachladen nötig gewesen sei. Nahtlos durcharbeiten konnte Stefan Ziehm dadurch nicht. Das mitgeliefert Schnellladegerät vom Typ GAL 1880 CV benötigt laut Produktdatenblatt 49 Minuten um einen 5,5 Ah Akku voll zu laden und 35 Minuten für eine 80 prozentige Aufladung. „Um durcharbeiten zu können wäre wohl ein dritter Akku nötig gewesen“, sagt der Tischler. Positiv: Zum Betrieb der Säge braucht es nicht zwingend die neueren Procore-Akkus; sie läuft auch mit älteren 18V-Akkus von Bosch Professional. Alternativ zum Drittakku könnte sich die Lücke auch mit dem schnelleren Ladegerät GAL 18V-160 C oder einem Set Bosch-Akkus höherer Speicherkapazität schließen. Und wenn nicht die volle Sägeleistung benötigt wird, lassen sich im Eco-Modus laut Bosch bis zu 30 Prozent mehr Ausdauer aus den Akkus holen. Dieser Modus lässt sich wie die einzelnen Drehzahlstufen digital über einen Knopf am Gerät anwählen.

    Daten

  • Name: GKS 18V-68 GC Professional
  • Typ: Akkuhandkreissäge
  • Akku-Spannung: 18 V
  • Max Schnitttiefe (90°): 68 mm
  • Gewicht: 4,3 kg
  • Preis ohne Akkus: 409 Euro zzgl. MwSt.
  • Preis Testset: 709 Euro zzgl. MwSt.
  • Tipp: Sie wollen beim Thema Werkzeuge nichts verpassen? Nutzen Sie den kostenlosen Newsletter von handwerk.com. Jetzt hier anmelden!

    Das könnte Ihnen auch gefallen: