Erst mischen, dann spachteln. Mit Holzreparaturen kennt sich Tischlergeselle Jakob Gent bestens aus. 
Foto: Denny Gille

Holzhelden

Erneuern statt Ersetzen: Holzreparaturen leicht gemacht

Die Zähne von Zeit und Witterung nagen auch an den schönsten Holzkonstruktionen. Damit sind sie aber kein Fall für die Deponie. Dieses Team setzt auf Reparaturen.

Auf einen Blick

  • Holzreparaturen sind eine Kernkompetenz der Tischlerei Kaiser & Gent aus Hannover. 
  • Das Unternehmen setzt bei seinen Reparaturlösungen auf die Reparatursysteme von Repair Care – und spart den Kunden so bares Geld. 
  • Wie so eine Reparatur abläuft zeigt Tischlergeselle Jakob Gent am Beispiel eines witterungsgeschädigten Holzsparrens.
  • Wer von Nachhaltigkeit spricht, kommt um das Thema Reparaturen nicht herum. So sorgen Tischler und Schreiner dafür, dass schöne Produkte noch länger schön bleiben. Selbst wenn Witterung und Umwelt tiefe Spuren hinterlassen haben.

    Für die Hannoveraner Tischlerei Kaiser & Gent gehört die Holzreparatur fest ins Programm. Das Team ist kontinuierlich auf Baustellen unterwegs, um zum Beispiel alte Holzfenster, Pfosten-Riegel-Fassaden oder andere in die Jahre gekommene Holzkonstruktionen im Außenbereich zu sanieren. Mal für Privat- und Gewerbekunden, mal für öffentliche Auftraggeber. „Im Denkmalschutzbereich ist unsere Reparaturmethode zum Beispiel sehr sinnvoll“, erklärt Geschäftsführer Thomas Post. „Bei Ausschreibungen bringt es uns Vorteile, insbesondere wenn Reparaturen explizit gewünscht werden.“

    Mit Reparaturen Kosten sparen

    Seit 2006 arbeitet das Unternehmen bei Holzreparaturen mit den 2-Komponenten-Reparatursystemen von Repair Care und zählt bundesweit zu den größten Verarbeitern dieser Produkte. „Für unsere Kunden ist es eine schnelle, zuverlässige und kostengünstige Lösung“, sagt Post. Im Vergleich zur Neuanschaffung läge die Kostenersparnis nicht selten bei 80 Prozent. „Wir achten darauf, dass jede Reparatur wenigstens 50 Prozent günstiger ist als die Neuanschaffung“, erklärt der Handwerksunternehmer.

    Jeder Mitarbeiter, der im Betrieb mit Holz arbeitet, sei auch im Umgang mit den Reparatursystemen geschult. „Und wer neu dazukommt, wird erstmal auf einen Grundkurs geschickt“, betont Post. Denn die Dauerhaftigkeit der Holzreparatur stehe und falle mit dem fachlichen Können des Anwenders.

    Wie eine Reparatur mit den Repair-Care-Systemen abläuft, zeigt Tischlergeselle Jakob Gent von der Hannoveraner Tischlerei. Heute unter erleichterten Bedingungen in der Werkstatt des Unternehmens. Meistens würden die Reparaturen direkt auf der Baustelle durchgeführt. Im Winter erfordert das einige Planung, denn je nach Produkt gelten bestimmte Mindesttemperaturen für die Verarbeitung. Viele können ab null Grad Celsius verarbeitet werden. Heute kommt mit Dry Flex 16 ein Produkt zum Einsatz, das eine Mindestumgebungstemperatur von zehn Grad Celsius benötigt. Laut Hersteller eignet es sich für kleine und große Reparaturen ohne Zeitdruck.

    Fräsen, grundieren, spachteln

    Foto: Denny Gille Weg mit den Schadstellen. Als erstes kommt der Fräser. 
    Foto: Denny Gille Dann wird eine Grundierung aufgepinselt. 

    Jakob Gent holt einen witterungsgeschädigten Sparren eines Holzpavillons von seinem Lagerplatz, an dem er exemplarisch die Reparatur mit Dry Flex 16 durchführt und das Vorgehen erklärt. Zunächst wird die Struktur vom Lack befreit, um zu sehen, wie weit sich die Schädigungen ausgebreitet haben. Dann kommt der Holzfeuchtemesser zum Einsatz. „Für die Verarbeitung des Produkts muss der Feuchtigkeitsgehalt unter 18 Prozent liegen“, sagt Gent. Ansonsten hafte das Reparatursystem nicht ausreichend auf dem Holz. 6,9 Prozent Feuchtigkeit misst der Tischler – so steht der Reparatur nichts im Weg.

    Als nächstes fräst Jakob Gent die Schadstelle aus. So geht er bei kleineren Schadstellen vor. Größere werden mit Laminaten oder Passstücken unter Berücksichtigung einer bis zu zehn Millimeter großen Fuge repariert. In diesem Fall ist das nicht nötig. Nachdem alle schadhaften Stellen ausgefräst wurden, werden die zu reparierenden Flächen mit der elastischen Grundierung Dry Fix Uni für eine maximale Haftung der Reparaturmasse bestrichen. Nach 20 Minuten Einwirkzeit kann alles verspachtelt werden.

    A- und B-Komponente des Reparatursystems hat Jakob Gent in eine doppelte Dosierpistole eingespannt. So werden sie leicht im richtigen Verhältnis dosiert. Dann rührt der Geselle beide Komponenten zusammen und streicht sie glatt aus. Nun verfüllt er die Ausfräsungen mit der Masse. Beim Spachteln müsse zwingend die maximale Schichtdicke beachtet werden. Die liegt beim hier eingesetzten Produkt bei 50 Millimeter.

    Auch Profile sind möglich

    Foto: Denny Gille Spachtelzeit: die beiden Komponenten müssen zunächst sorgfältig vermischt werden. 
    Foto: Denny Gille Dann werden die Ausfräsungen im Holz mit der Masse verfüllt.
    Foto: Denny Gille Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das hier eingesetzte Produkt für Projekte ohne Zeitdruck ist nach 16 Stunden schleif- und überstreichbar.

    Beim Auftragen und Verstreichen der Masse sieht man dem Tischler die Routine im Umgang mit dem Material an. Mit Modellierspachteln verstreicht er das Produkt in wenigen Bewegungen, so dass es sich nahtlos in die bestehende Holzform einfügt.

    Bei der Modellierung biete das Produkt großen Spielraum, auch komplexere Formen nachzubilden. „Ich kann damit zum Beispiel auch profilierte Hölzer reparieren“, sagt Gent. Beispielsweise könne man bei profilierten geraden Leisten das Profil mit einem breiten Spachtel kopieren: links und rechts wird er aufgelegt und entlang des Bestandsprofil abgefahren, in der Mitte zieht er dabei die frisch aufgebrachte Spachtelmasse 1:1 dem Profil entsprechend ab. Etwas aufwändiger sind Rundungen, aber auch davor schrecken die Tischler nicht zurück.

    Nun ist die Arbeit getan und die Wartezeit bis zur Schleif- und Überstreichbarkeit beginnt. Beim hier eingesetzten Produkt beträgt sie 16 Stunden bei 20 Grad Celsius. Bei anderen Reparatursytemen von Repair Care dauert dieser Prozess je nach Produkt zwischen 30 Minuten und vier Stunden. „Meistens setzen wir die Produkte direkt auf der Baustelle ein. Im Außeneinsatz decken wir die reparierten Teile mit Folie ab, damit sie ungestört aushärten können“, sagt Gent.

    In Hannover gibt es für den Tischler inzwischen viele Orte, an denen er seine Arbeit immer wieder begutachten kann. „Ich schaue mir gern unsere Reparaturen in der Stadt an und freue mich wenn sie auch nach Jahren noch wie frisch gemacht aussehen.“

     

    Das könnte Ihnen auch gefallen: