Viel Leistung, viele Funktionen: Seine Vielseitigkeit spielt der Oszillierer Fein Multimaster 700 zum Beispiel bei der Fenstersanierung aus. 
Foto: Denny Gille

Holzhelden

Fein Multimaster 700 im Test: komfortabel sanieren

Mit hoher Leistung und schnellen Werkzeugwechseln soll der Fein Multimaster 700 Sanierungen leichter machen. Diese Tischlerei hat ihn getestet.

  • Der Akku Multimaster AMM 700 Max ist der leistungsstärkste Oszillierer von Fein mit Akku-Technologie. 
  • Tischlergeselle Jörg Hellwarth von der Tischlerei Klebe in Hannover hat den Multimaster 700 auf verschiedenen Baustellen getestet. 
  • Hellwarth setzte den Oszillierer ein, um Fußbodendielen, Leisten, Dachlatten und eine Unterkonstruktion eines Balkons zu bearbeiten und um alte Nägel zu kürzen. 
  • Sein Testfazit:  „Ich hatte Spaß mit der Maschine.“
  • Sägen, Schleifen, Trennen: Oszillierer vereinen die Fähigkeiten mehrerer Maschinen – das macht sie im Profibereich, zum Beispiel bei Sanierungsarbeiten, zu einem gefragten Werkzeug. Bei Fein ist das mit dem Multimaster in verschiedenen Leistungsklassen mit und ohne Netzkabel zu haben. Größte Performance bei kabelloser Freiheit bieten die Erfinder des Oszillierers mit dem Akku Multimaster AMM 700 Max.

    Weniger Gewicht, mehr Power

    Wie gut schneidet die Maschine im realen Sanierungseinsatz ab? Die Tischlerei Klebe hat sie auf mehreren Baustellen getestet – hier musste das Gerät vor allem Schleifen und Sägen: durch verschiedene Hölzer und manchen Nagel.

    Für Tischlergeselle Jörg Hellwarth ist Feins Multimaster kein Unbekannter: „Wir nutzen bereits die kabelgebundene Variante und sind mit ihr sehr zufrieden.“ Er setzt den Oszillierer zum Beispiel für kleinere Arbeiten ein, bei denen es sich nicht lohnt, schweres Gerät auszupacken. Etwa wenn ein Kunde beim Bodenlegen nicht durchgängig auf Schattenfugen geachtet hat und einige Elemente gekürzt werden müssen. Auch bei der Sanierung von Fenstern nutzt das Unternehmen den Oszillierer.

    Dass es sich beim Multimaster 700 um die Premiumversion unter Feins Oszillierern handelt, lässt schon der Blick aufs Datenblatt vermuten. Hier liefert das Gerät im Vergleich zum nächstschwächeren Multimaster 500 eine größere Amplitude der Oszillation, eine größere Bandbreite an Schwingungen pro Minute und noch dazu ein geringeres Gewicht. Zwei mal zwei Grad beträgt die Amplitude beim Multimaster 700. Das sind je 0,3 Grad mehr als beim Multimaster 500. Mit bis zu 19.500 Schwingungen pro Minute hat die Maschine zudem die größte Schwingungsleistung – und das bei 200 Gramm geringerem Gewicht.

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    Paradedisziplin Fenstersanierung

    Foto: Denny Gille Mal eben ein paar Schnitte machen oder Latten kürzen: Für Hellwarth  mit dem Multimaster kein Problem.
    Foto: Denny Gille Mit der kompakten Bauform erreicht die Maschine auch schwer zugängliche Stellen.
    Foto: Denny Gille Der Werkzeugaufsatz lässt sich in verschiedenen Winkeln anbringen, um je nach Bausituation optimal arbeiten zu können.

    Wenn die Tischlerei Klebe Fenster saniert, nutzt sie den Multimaster vor allem für zwei Aufgaben: „Sind Schadstellen im Blendrahmen, schneiden wir sie mit dem Oszillierer auf Gehrung aus“, sagt Jörg Hellwarth. Ebenfalls mit dem Multimaster werden Passstücke hergestellt, die in die schadhaften Stellen eingesetzt werden. Nachdem das Ganze verspachtelt wurde, wird die reparierte Stelle mit dem Schleifaufsatz des Oszillierers geschliffen. Beim aktuellen Fenstersanierungsprojekt war das nicht nötig. Hier sollte neben dem Tausch einiger Beschläge vor allem der Teil des Rahmens, der an der Fensterbank abschließt, erneuert werden. Die beiden Schnitte, um die neue Leiste auf Maß zu bringen, waren mit dem Multimaster 700 schnell erledigt.

    Dass sich der Werkzeugaufsatz an der Spitze des Oszillators in verschiedenen Winkeln anbringen lässt, ist eine bewährte Funktion, die der Tischler gerne nutzt. „Dadurch kann ich die Maschine jeder Arbeitssituation anpassen“, sagt Jörg Hellwarth. Und der Werkzeugwechsel dauert seit der Entwicklung des Quickin-Systems nur noch Sekunden. Zum Lösen des Werkzeugs genügt ein kurzer Zug am Hebel auf der Oberseite. Der neue Werkzeugaufsatz wird dann einfach in die Werkzeugaufnahme eingeklickt, fertig. „Der Werkzeugwechsel ist minimalster Aufwand. Und das Werkstück ist trotzdem so fest arretiert wie mit dem alten System“, sagt Hellwarth.  

    Akkubetrieb: eine Sorge weniger

    Punkten konnte das Testwerkzeug bei dem Mitarbeiter der Tischlerei Klebe insbesondere wegen des Akkuantriebs. „Wenn wir zum Beispiel mal auf einem Baugerüst arbeiten, müssen wir so kein Kabel aufs Gerüst ziehen – das ist einfach eine Sache weniger, um die man sich kümmern muss“, erklärt Jörg Hellwarth. In Sachen Maschinenleistung hat der Tischler keine Leistungsunterschiede zwischen der kabelgebundenen Maschine zur Akku-Version festgestellt. „Die Akku-Ausdauer ist auch in Ordnung – und das Schnelladegerät hat den Akku in kurzer Zeit wieder geladen.“

    Zum getesteten Set „Akku Multimaser Amm 700 Max Top“ gehört Feins Schnellladegerät der neuesten Generation: das ALG 80 BC. Es lädt die 3-Amperestunden-Akkus laut Fein innerhalb von 31 Minuten auf 80 Prozent ihrer Kapazität auf. Leds zeigen den aktuellen Ladestand am Gerät an. Nutzer der Fein Service-App können sich über eine Bluetoothverbindung zum Ladegerät zudem die Anzahl der bisherigen Ladezyklen des eingesteckten Akkus anzeigen lassen.

    Zubehör: nicht günstig, aber haltbar

    Foto: Denny Gille Der Tester: Tischlergeselle Jörg Hellwarth.
    Foto: Denny Gille Gute Standzeit. Nach dem Testeinsatz an verschiedenen Hölzern und Nägeln zeigt das Sägeblatt keine sichtbare Abnutzung.

    Einen Kritikpunkt findet der Tischler an der Montage des Staubsaugeranschluss des Geräts. Der Absaugstutzen wird über zwei Schrauben fest mit dem Multimaster 700 verbunden. „Das ist etwas viel Aufwand, wenn ich die Maschine gerade nur für eine Kleinigkeit benötige“, sagt Hellwarth. Außerdem findet der Tischler den Preis der Fein Zubehörteile recht hoch. Die Alternativen zu den Originalteilen allerdings konnten ihn auch nicht überzeugen. „Wir haben die Billigwerkzeuge aus dem Baumarkt mal ausprobiert, deren Standzeit war aber so schlecht, dass man gar nichts spart“, sagt Hellwarth.

    Mit der Qualität des Fein-Werkzeugs dagegen ist Jörg Hellwarth sehr zufrieden. Er zeigt ein E-Cut-Sägeblatt, das er eine Testwoche lang im Einsatz hatte. Mit dem habe der Tischler nicht nur ein paar Fußbodendielen, einige Leisten, zehn Dachlatten und eine Unterkonstruktion eines Balkons bearbeitet, sondern auch fünf alte Nägel mit 4 Millimeter Stärke gekürzt. Ergebnis: „Die Zähne sehen noch aus wie neu“, sagt Hellwarth. So fällt auch sein Testfazit insgesamt positiv aus: „Ich hatte Spaß mit der Maschine.“

    Technische Daten

  • Name: Fein Akku Multimaster AMM 700 Max.
  • Typ: Oszillierer
  • Akku-Spannung: 18 Volt
  • Schwingungen pro Minute: 10.000 bis 19.500
  • Amplitude: 2 x 2°
  • Gewicht (mit Akku): 1,1 kg (1,6 kg)
  • Preis Testset (AMM 700 Max Top): 499 Euro zzgl. MwSt.
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