Lösemittelhaltige Produkte wie konventionelle Lacke können Stoffe enthalten, die Krankheits­symptome auslösen.
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Holzhelden

Forschung für mehr Wohngesundheit

Mit neuen Möbeln, Böden und Farben können krankmachende Stoffe einziehen. Dieses Projekt hilft sie einzudämmen.

  • Auch Tischlerprodukte können flüchtige gesundheitsschädliche Substanzen, die sogenannten VOCs – Volatile Organic Compounds – in die Luft freisetzen.
  • VOC-Stoffe gelten als ein Auslöser gebäudebezogener Krankheiten. 
  • Ein Forschungsteam will VOC-Prüfungen besser vergleichbar machen, damit Menschen vor den Gefährdungen durch VOCs besser geschützt werden können. 
  • Nicht nur hochwertig soll es sein, auch auf die Wohngesundheit ihrer wertvollen Tischlerprodukte legen anspruchsvolle Kunden wert. Und die ist nicht selbstverständlich. Möbel, Bodenbeläge, Farben, Lacke und andere Produkte können flüchtige gesundheitsschädliche Substanzen, die sogenannten VOCs – Volatile Organic Compounds – in die Luft freisetzen.

    Die VOC-Stoffe gelten als ein Auslöser für die sogenannte Building Related Illness – zu deutsch: gebäudebezogene Krankheit –, erklärt die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Das Phänomen soll vor allem Menschen betreffen, die einen Großteil ihrer Zeit in Büros oder anderen geschlossenen Räumen verbringen. Typische Beschwerden seien tränende Augen, Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen, Atemnot oder Asthma. 

    Forschungsprojekt macht VOC-Prüfungen vergleichbar

    Weil von Möbeln oder Baustoffen keine gesundheitlichen Gefahren ausgehen dürfen, Tests auf VOCs jedoch nur für bestimmte Produktgruppen verpflichtend seien und sich die flüchtigen Stoffe schwer messen und qualifizieren ließen, hat das BAM ein internationales Forschungsprojekt gestartet. An dem EU-Projekt sind auch metrologische Institute, universitäre und außeruniversitären Einrichtungen sowie Testlabors beteiligt.

    Ziel der Forscher: den Gesundheitsschutz verbessern, indem sie die heutigen VOC-Prüfungen besser vergleichbar machen. Dazu wollen die Beteiligten ein Referenzmaterial entwickeln, das über einen längeren Zeitraum eine definierte Menge aus verschiedenen VOCs freisetzt, wie sie in Innenräumen vorkommen können. Neue zertifizierte Referenzgasstandards sollen zudem dafür sorgen, dass Labore ihre Messgeräte für VOCs künftig exakt kalibrieren können. „Am Ende geht es darum, dass Menschen in Innenräumen weitgehend vor Gefährdungen durch VOCs geschützt sind“, erklärt Projektleiter Matthias Richter vom BAM. So nutzt die Arbeit der Forscher der Gesundheit aller Beteiligten in der Verarbeitungskette vom Hersteller bis zum Endkunden.

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