Werte leben, das ist für Bernhard Daxenberger ein zentraler Baustein erfolgreichen Unternehmertums. 
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Holzhelden

Ergonomie macht den Unterschied

Exklusivität gelingt nur mit richtig guten Leuten. Ergonomie in der Werkstatt ist da ein Muss. Diese Schreiner wissen, auf wen sie sich da verlassen können.

Auf einen Blick

  • Der Komplettinnenausbau im hochpreisigen Privatsegment zählt zu den Stärken der Daxenberger Schreinerei.
  • Damit die 100 Beschäftigten im Betrieb kräfteschonend arbeiten können, setzt das Unternehmen auf ergonomische Betriebsmittel.
  • „Die Hobelbank hat ausgedient“, sagt Bernhard Daxenberger. Mit seinen Alternativen von Barth lässt sich Schweres mühelos heben und wenden.
  • Bernhard Daxenberger weiß genau, was er seinen Kunden bieten will. Ziel: „Wir wollen keine zufriedenen Kunden – wir brauchen begeisterte Kunden!“ Danach wirtschaftet die Daxenberger Schreinerei GmbH im oberbayerischen Seeon, die der Schreinermeister zusammen mit seinen Brüdern Josef und Simon Daxenberger leitet. „Wir wollen jedem Kunden etwas Besonderes schaffen, ihm seinen Stil bieten. Und das schaffen wir sehr gut“, sagt der Unternehmer.

    Foto: Kevin Skusa - Central StudiosKevin Skusa - Central Studios Bernhard Daxenberger: „„Wir wollen keine zufriedenen Kunden – wir brauchen begeisterte Kunden!“

    Designbewusste Schreiner

    Dabei haben sich die Oberbayern auf eine anspruchsvolle Zielgruppe spezialisiert: exklusive Innenausbauten im hochpreisigen Privatkundengeschäft. „Wir machen den Komplettinnenausbau“, erzählt der Meister. Das gehe bei der hochwertigen Küche los, setze sich in Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bädern fort und reiche bis zu Nischenverkleidungen und wandbündig abschließenden Zimmertüren. „Anspruchsvolle und komplexe Aufträge sind immer häufiger gefragt“, sagt Daxenberger. Doch auch einzelne Möbelstücke haben die Schreiner im Programm.

    Foto: Kevin Skusa - Central Studios Formvollendet. Starke Möbel sind bei der Schreinerei Daxenberger kein Zufallsprodukt. Der Betrieb beschäftigt eigene Innenarchitekten und Produktdesigner im Schreinerhandwerk.
    Foto: Kevin Skusa - Central Studios Blick in die Ausstellung. Die Schreinerei aus Seeon hat sich auf exklusiven Innenausbau spezialisiert. 
    Foto: Kevin Skusa - Central Studios Schöner Wohnen. Am modern eingerichteten Firmenstandort gibt es dafür einiges zu entdecken. 

    Dass das 100-köpfige Unternehmen gehobenen Designansprüchen gerecht wird, bezeugen zahlreiche Referenzen der Schreinerei Daxenberger, zum Beispiel auf der Website, auf Instagram oder im Ausstellungsbereich am Firmensitz. Designbewusst arbeiten dabei nicht nur die gelernten Schreiner: Drei Innenarchitekten und vier Produktdesigner sorgen dafür, dass schon die Planung höchsten Kundenansprüchen gerecht wird. „Die technischen Produktdesigner im Schreinerhandwerk sind für uns sehr wichtige Fachkräfte, die wir auch selbst ausbilden“, sagt Daxenberger. Diese Berufsgruppe verstehe das Schreinerhandwerk, kümmere sich vorrangig aber um die Planung wie Angebotsbearbeitung, Zeichnungen und Entwürfe. Insgesamt bildet der Betrieb aktuell 21 Lehrlinge aus. „Nur mit Lehrlingen kann man dem Fachkräftemangel nachhaltig vorbeugen“, ist Daxenberger überzeugt.

    Ergonomie: Abschied von der Hobelbank

    Foto: Kevin Skusa - Central Studios Egal wie groß die Mitarbeiter in der Werkstatt sind. An einem Montagetisch wie diesem haben sie die ideale Arbeitshöhe stets selbst in der Hand. 
    Foto: Kevin Skusa - Central Studios Praktische Hilfe. 10 Hubtische sind bei den Oberbayern im Dauereinsatz.

    Neben der fachlichen Herausforderung müssen auch die Arbeitsbedingungen stimmen, damit die Fachkräfte langfristig im Betrieb bleiben wollen. Da sind gute ergonomische Arbeitsplätze ein Muss. Viele Büroarbeitsplätze hat der Betrieb auf höhenverstellbare Schreibtische umgestellt. Und in der Fertigung wird seit Jahren kräfteschonend unter anderem an Hubtischen gearbeitet. Dabei nutzen die Seeoner gerne die Lösungen eines nahegelegenen Herstellers: „Barth ist für uns beim Thema ergonomisches Arbeiten ein richtig guter, verlässlicher Partner“, sagt Daxenberger. Angefangen habe der Betrieb mit einfachen Hubtischen vom Hersteller aus dem benachbarten Tacherting, später kam  ein Arbeitstisch mit Vakuumfunktion hinzu, eine Lochwandpresse und zuletzt der Wendolift – Hubtisch mit Wendevorrichtung für großformatige Werkstücke.

    „Die alte Hobelbank hat stark an Bedeutung verloren. Das tut mir zwar ein bisschen weh, aber aus ergonomischer Sicht haben moderne Maschinen und Arbeitsmittel die Nase vorn“, resümiert der Schreinermeister. Das merke er auch daran, dass noch nie ein Teammitglied überredet werden musste, die stufenlos höhenverstellbaren Hubtische zu nutzen. Das passiere ganz von alleine. „Von unseren zehn Hubtischen ist jeder täglich im Einsatz“, sagt Daxenberger. „Und bei größeren Baustellen nehmen wir so einen mobilen Tisch einfach mit.“ Auch einen Montagetisch mit Lochplatte und Vakuumfunktion nutzen die Oberbayern; der biete beim Materialhandling noch mehr Möglichkeiten.

    Effizienz: eine helfende Hand wird frei

    Foto: Kevin Skusa - Central Studios Verpressen leicht gemacht. An der Lochwandpresse lasse sich auch allein erledigen, wofür sonst ein Helfer nötig wäre. 

    Wann immer Kleinteile verleimt werden sollen, setzt das Unternehmen die Lochwandpresse des Herstellers aus Tacherting ein. „Für Kleinarbeiten ist die genial“, sagt Daxenberger. An der Presse könne man alleine arbeiten und Komponenten sauber fixieren. „Damit kann man auch mal eine Rahmentür ohne Hilfe von einem Kollegen verpressen – das ist sonst alleine immer schwierig.“

    Ihren jüngsten Ergonomie-Neuzugang nahmen die Schreiner im letzten Jahr in Betrieb: den Wendolift von Barth. „Der Wendolift ist eine riesen Hilfe, weil er es mir erlaubt, mit schweren Werkstücken alleine zu arbeiten, ganz ohne einen zweiten Kollegen“, erklärt Daxenberger. Das mache das Team zugleich effizienter.

    Der Hubtisch hat eine Wendevorrichtung, mit der sich zum Beispiel schwere, sperrige Bauteile wie Türen leicht von einer Seite auf die andere legen ließen. Die Wendevorrichtung wird per Fußpedal aktiviert. Dann stellen sich die beiden äußeren Platten der dreiteiligen Arbeitsfläche auf, wodurch sie auch das Werkstück aufrichten. Ein kleiner Schubser genügt zum Seitenwechsel des Werkstücks und die Arbeitsflächen können wieder abgesenkt werden. „Wir setzen den Wendolift vor allem bei der Zimmer- und Haustürenfertigung ein“, erklärt Bernhard Daxenberger. 

    Werte muss man Leben

    Dem Schreinermeister ist es wichtig, dass sein Unternehmen für feste Werte steht, „die wir täglich auch leben“, sagt Daxenberger. Gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung für das Team zählt er ebenso dazu wie die persönliche Kundenbetreuung durch die Geschäftsführer des Familienbetriebs. „Bei uns kümmert sich der Chef um den Kunden, persönlich und mit höchster Wertschätzung“, so Daxenberger.

    Ein fester Wert sei für das Unternehmen auch die Umwelt. Aus seiner Tradition heraus verpflichte sich die Schreinerei zur Nachhaltigkeit. Die Heizung des Betriebs sei zu 100 Prozent autark, ein großer Anteil seines Stroms komme aus eigenen PV-Anlagen und zuletzt hat der Fuhrpark ein Upgrade bekommen: „Alle unsere Pool- und Dienstfahrzeuge sind jetzt Hybrid- oder vollelektrisch“, sagt Bernhard Daxenberger. Passend dazu hat das Unternehmen zwölf interne und fünf öffentlich zugängliche E-Tankstellen installiert und alles mit einem intelligenten Energiemanagement-System verknüpft. „Mit diesem Schritt wollen wir einen weiteren Teil zur Nachhaltigkeit beitragen“, so Daxenberger.

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