Sehr gute Abtragsleistung und durchdachte Details. Wie schneidet die Akku-Supraflex im Tischlertest ab? 
Foto: Denny Gille

Holzhelden

Werkzeugtest: Ein Schleifer, der was wegschafft

Wer auf der Baustelle viel Material wegzuschleifen hat, braucht maximale Abtragsleistung. Die verspricht die Akku-Supraflex. Zu Recht?

Auf einen Blick:

  • 300 Prozent mehr Abtragsleistung als ein Exzenter-Schleifer verspricht die Akku-Supraflex.
  • Eine Tischlerei hat sie getestet. Leistungsurteil: „Die schrubbt richtig Material weg.“
  • Von der Absaugung bis zum Ladegerät: Mit durchdachten Details konnte die Maschine die Tester überraschen.
  • Einzig eine Fehlfunktion trübte den Gesamteindruck.
  • Dank diesem Hersteller kennen wir den Winkelschleifer unter dem Namen Flex. Doch die Kompetenz der Flex-Elektrowerkzeuge GmbH aus Baden-Württemberg endet nicht beim Trennschleifen von Metall. Auch für die Holzbearbeitung hat das Unternehmen eine breite Auswahl im Sortiment. Dazu zählt etwa die Akku-Supraflex, eine Maschine mit einem gewaltigen Versprechen: 300 Prozent mehr Abtragsleistung als ein Exzenter-Schleifer.

    „Grobe Aufgaben erledigt sie ruckzuck“

    Foto: Denny Gille Hungriger Rotationsschleifer. Die Abtragsleistung der Akku-Supraflex überzeugte den Tester. 
    Foto: Denny Gille Tischlergeselle Oliver Rupp hat die Akku-Supraflex getestet. 

    Spürt man die versprochene Leistung in der Praxis? Die Tischlerei Kaiser + Gent hat die 18-Volt-Maschine mit dem 125 Millimeter Schleifteller getestet. Das Hannoveraner Unternehmen ist im Möbel-, Laden- und Messebau ebenso tätig wie im Bereich Bautischlerei mit Fenstern, Türen und anderen Bauteilen. Ein großer Geschäftsbereich liegt in der Sanierung von Holzfenstern und Bauelementen. Hier sind regelmäßig auch Schleifarbeiten gefragt. Die Supraflex hat das Unternehmen als Testset mit dem Namen SE 125 18.0-EC/5.0 Set erhalten und unter anderem bei der Sanierung eines Fensters und Fensterbrettes eingesetzt.

    Die gute Abtragsleistung kann Tischlergeselle Oliver Rupp direkt bestätigen. „Die Maschine schrubbt richtig Material weg“, sagt er. Selbst wenn bei einer Sanierung mal dicke Lackschichten entfernt werden müssen, eigne sich die Supraflex problemlos für den Job. „Grobe Aufgaben erledigt sie ruckzuck“, sagt der Tischler, der bei seinen Arbeiten regelmäßig zu mobilen Schleifmaschinen wie Exzenterschleifer, Deltaschleifer und Bandschleifer greift. In vier Drehzahlstufen lässt sich die Akku-Supraflex einstellen. Um die Abtragsleistung noch besser regulieren zu können, hat der Tischler mitunter feineres Schleifpapier für einen Job verwendet, als er gewöhnlich verwendet hätte.

    Hält die Absaugung Schritt mit der Leistung? 

    Foto: Denny Gille Für mehr Nähe zur Kante lässt sich ein Teil des Schleiftellergehäuses zur Seite schieben. 

    Großer Abtrag bedeutet im Umkehrschluss, dass schnell viel Staub entsteht, der abgesaugt werden muss. Kann die externe Absaugung da mithalten? „Die Absaugung nimmt im Grunde alles mit, was an Stäuben entsteht“, sagt Oliver Rupp fast ein wenig überrascht. „Das ist nicht selbstverständlich.“ Der Tischlergeselle führt die gute Absaugleistung unter anderem darauf zurück, dass der Absaugstutzen über dem Schleifteller sitzt und der Luftstrom nicht erst durch Teile des Geräts geführt wird, bevor er den Staubsauger erreicht. „Das ist sehr gut gelöst und der Schlauch stört gar nicht, auch weil der Sauganschluss drehbar ist“, sagt Rupp. Ein geschlossener Bürstenkranz rund um den Schleifteller verhindert zudem, dass Stäube umherfliegen.

    Bei der Sanierung eines Fensterbrettes konnte der Tischler von der hohen Abtragsleistung der Supraflex profitieren. Zur Reparatur des beschädigten Brettes wurde ein neues Passstück angesetzt und anschließend plangeschliffen. „Das war im Handumdrehen bündig“, lobt Rupp.

    Ersatz im Fehlerfall

    Foto: Denny Gille Gut durchdacht: Abnehmbare Metallgitter dienen als Staubschutz und sind leicht zu reinigen. 

    Mehr Schwierigkeit bereitete ihm das Abschleifen eines alten Fensterrahmens. Dort wirkte sich ein Problem mit dem Testgerät besonders deutlich aus, das laut Hersteller nicht hätte auftreten dürfen. „Unsere Maschine hüpfte leicht“, erklärt Rupp. Dadurch sei es schwierig gewesen, sie vollflächig auf dem Werkstück zu führen. Die Folge: Wo die Maschine schräg aufsetzte, habe der Schleiftellerrand Spuren hinterlassen. Für feine Arbeiten, für die die Maschine auch konzipiert worden ist, würde der Tischler dieses Testgerät daher nicht einsetzen.

    Normal sei das beobachtete Hüpfen nicht, versichert der Hersteller in einer Stellungnahme. „Dies entspricht selbstverständlich nicht unserem Anspruch an professionelles Werkzeug“, teilt Flex mit. Die Vermutung des Herstellers: Die Fehlfunktion könnte auf einen leicht verzogenen Klettteller zurückzuführen sein. Flex versichert, jede Kundenreklamation sehr ernst zu nehmen: „Ein Kunde, der uns an einer neuen Maschine ein Problem meldet, bekommt unverzüglich einen Ersatz. Zudem werden die defekten Teile bei uns intern befundet, um mögliche Ursachen festzustellen und diese umgehend zu beheben.“ Der Hersteller untermauert seinen Qualitätsanspruch mit einer verlängerten Garantiezeit auf drei Jahre. Die würden Kunden erhalten, die ihre Maschine innerhalb von 30 Tagen nach Kauf auf der Flex Webseite registrieren.

    Stark in den Details

    Foto: Denny Gille Fest im Griff: Über die ausgeprägte Nase konnte der Tester die Maschine gut führen.

    Abgesehen von dieser Ungleichmäßigkeit hat Oliver Rupp an der Maschine viele Funktionen gefunden, die ihm auch im Vergleich zu anderen Maschinen positiv aufgefallen sind. Zum Beispiel die Ergonomie. „Man kann die Akku-Supraflex wirklich wunderbar halten“, sagt Rupp. Einen sicheren Halt böten der ergonomisch modellierte vordere Bereich der Supraflex und der lange Griff. Eine andere Komfortfunktion, die den Tischler begeistert hat, steckt im Ladegerät: „Endlich gibt es mal ein Ladegerät, dass anzeigt, wie viele Minuten es zur vollständigen Aufladung noch braucht“, schildert Rupp.

    Den nächsten Einsatz für die Maschine hat das Unternehmen schon geplant. Bei einem Projekt mit Rigipsplatten und Deckenverspachtelung wird ein Zwischenschliff nötig sein. „Da kann die Supraflex wieder ordentlich Material wegschrubben“, sagt Rupp.

    Foto: Denny Gille Das hat dem Tester gefallen: Das Akku-Ladegerät zeigt unter anderem die verbleibenden Minuten bis zum vollständigen Laden an. 

    Technische Daten

  • Name: Akku-Supraflex
  • Name Testset inkl. 2 Akkus, Ladegerät: SE 125 18.0-EC/5.0 Set
  • Typ: Rotationsschleifer
  • Leerlaufdrehzahl: 660 - 1500 U/min
  • Max. Scheibendurchmesser: 125 mm
  • Gewicht exkl. Akku: 2,2 kg
  • Online-Preis Testset: 565 Euro zzgl. MwSt.
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