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Kritik am HWS-Konzept

"Ich habe auch gedacht, dass das eine gute Sache sei"

Leserbrief von Frank Schiefgen zum HWS-Konzept.

Frank Schiefgen schrieb zur HWS-Diskussion im Online-Forum

"Ich (Inhaber eines SHK-Betriebes) habe auch gedacht, dass es eine gute Sache für mich oder die Kunden wäre, mit dem HWS zu kooperieren, wurde dann aber stutzig, als ich die Verträge zu Gesicht bekam. Diese sind zwar rechtsgültig aber einen Vorteil für den Unternehmer haben sie nicht."

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"Ich habe ca. 8 Monate als Sanitär- und Heizungsfirma für den HWS gearbeitet und habe mehrheitlich kleinere Aufträge ausgeführt, z.B. Duschtrennwände aufzustellen oder Waschtische evtl. incl. Armatur auszutauschen.

Die Einsparungen sind gegenüber den Aufwendungen, die man für die Abwicklung eines Auftrages hat, vernachlässigbar gering. Bei den Mahnkosten z.B. kann man davon ausgehen, dass einer von zehn Kunden angemahnt werden muss. Wenn ich jedoch einmal mehrere Rechnungen bei einem GU anmahne, bleibt nur die Portoersparnis.

Lagerhaltung wird im übrigen vom HWS vorgeschrieben, da der Unternehmer verpflichtet ist, die gängigen Artikel seiner Branche zu führen, um einen reibungslosen Ablauf beim Kunden zu gewährleisten.

Zusätzlich kommt auf den Unternehmer ein erhöhter Aufwand in Form von Rechnungen und Fahrt- und Arbeitskosten zu, z.B. wenn er Leistungen nicht ausführen kann, da das Material unvollständig bzw. beschädigt beim Kunden angeliefert wurde.

In diesen Fällen muß man lt. Vertrag erst mit dem Koordinator Rücksprache halten. Anschließend gehen ca. ein bis eineinhalb Wochen ins Land, bis der Hersteller das neue Material, nachdem es von Obi bestellt wurde, bei dem Kunden anliefert und man als Unternehmer die Arbeiten ausführen und abrechnen kann."

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"Ich habe für den HWS gearbeitet und habe eine Kosten-Nutzen-Auswertung gemacht. Deren Ergebnis zeigte, dass ich selbst mit einem 15 Prozent höher angesetzten Stundenverrechnungssatz nicht kostendeckend mit dem HWS arbeiten kann. Dies ist auf die unproduktiven Stunden, die ich für den HWS arbeiten muss, zurückzuführen. Man sagte mir aber, dass ich mit "kostendeckenden" 90 Mark pro Stunde zu teuer bin."

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