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Keine Aktientipps ohne Beratung

Keine Aktientipps ohne Beratung

Analysten, Anlageberater und Finanzjournalisten werden von Freunden und Anlegern immer wieder nach Tipps gefragt. Selten sind sich Anleger der Problematik solcher Fragen bewusst. Für Anleger und Tippgeber kann es ohne professionelle Beratung heikel werden.

Denn ein guter Berater müsste viele Gegenfragen stellen, um überhaupt erst einmal die Einstellung des jeweiligen Anlegers zur Geldanlage, zum Risiko, also zu seiner Anlagereife in den Griff zu bekommen. Denn viele Empfehlungen oder Aktien, die für den einen eine sinnvolle und erfolgversprechende Anlage darstellen, sind für den anderen Investor absolut unpassend. So wäre zum Beispiel die Kaufempfehlung eines spekulativen Wertes, so gut recherchiert und fundiert sie auch sein mag, sicher völlig verkehrt für den Investor, der die Aktie bereits besitzt, schon einen hohen Anteil an spekulativen Werten im Depot hat oder ein konservativer Anleger ist

Anlageberatung ist ein individuelles Geschäft. Der Ratgeber muss den zu beratenden Anleger gut kennen. Er muss dessen Risikoeinschätzung wissen und auch seine sonstigen Geldanlagen, ob also die Basisanlagen vorhanden sind und auch Vorsorgemittel für alle Fälle bereitstehen, bevor an die Aktienanlage gedacht wird. Auch die Sicherheit des Einkommens des zu Beratenden spielt eine Rolle. Nur unter Beachtung dieser Kriterien kann nach Meinung des Deutschen Aktieninstitutes (DAI) eine Beratung zu guten Ergebnissen führen.

Da die Welt sich zudem ständig verändert, muss der verantwortungsbewusste Berater, wenn er konkrete Empfehlungen gibt, ständig in Kontakt mit dem Beratenen stehen. Er muss diesem mitteilen, wenn er seine Meinung zu einer Aktie aufgrund vorher nicht abzusehender Ereignisse plötzlich ändert.

Fazit: Geldanlage, vor allem in Aktien, ist eine Daueraufgabe. Der Anleger kann nicht heute einige Aktie kaufen, und sich dann nicht mehr um diese kümmern und sich selbst nicht mehr auf dem laufenden halten. Wer das möchte, der sollte kein eigenes Aktiendepot führen, sondern sich für ein gestreutes und gemanagtes Aktienvermögen entscheiden, also für einen Fonds.

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