Der Chef ruft, das Baby schreit und der Lebenspartner strampelt sich im Job ab über kurz oder lang heißt es dann: Firma oder Familie? Der Verlierer ist oft der Chef. Durchschnittllich zwischen 10.000 und 44.000 Euro muss er hinblättern, weil er eine junge Mutter oder einen Vater ziehen lässt. Geld, das er sparen würde, wenn er ihnen durch familienunterstützende Maßnahmen die Chance gäbe weiterzuarbeiten. So aber bleibt ihm nur eins: die teure Neubesetzung der Stelle.
Vor allem in kleinen und mittleren Betrieben kommt es zum Bruch. Und fast immer liegt das daran: Chef oder Mitarbeiter haben keine Vorstellung davon, wie es klappen kann, Familie und Beruf zu vereinbaren.
Kostenlose Hilfestellung leistet jetzt ein Internetportal unter der Adresse www.mittelstand-und-familie.de. Das Informationsangebot hat drei Schwerpunkte: Unter Lösungen finden sich Tipps, wie man Arbeitszeiten und die Kinderbetreuung regeln kann. Zudem gibt es Ratschläge für Lebensituationen wie Schwangerschaft oder Elternzeit. Checklisten helfen, die Vorschläge in die Praxis umzusetzen. Nicht zu kurz kommt das Thema Finanzen. So erläutert die Website Kostenfaktoren, liefert Beispielrechnungen und zeigt Fördermöglichkeiten auf.
Zweiter Schwerpunkt des Dienstes sind aktuelle Studien, Informationen über Fortbildungsangebote und Fallbeispiele. Als dritten Schwerpunkt gibt es eine Service-Hotline. Unter (01 80) 3 44 43 33 stehen Experten Rede und Antwort.
Dass sich Famlilenfreundlichkeit auch aus volkswirtschaftlicher Sicht lohnt, belegt eine Studie des Prognos-Instituts. Danach könnten deutsche Betriebe mit entsprechenden Maßnahmen langfristig das Bruttoinlandsprodukt um 1,3 Prozent steigern und eine viertel Million neuer Jobs schaffen.
Ins Leben gerufen haben das neue Portal das Bundesfamilienministerium, die Bertelsmann Stiftung und die Deutschen Industrie- und Handelskammer.
Link: www.mittelstand-und-familie
(mfi)