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Lieferwagen

Kleine Laster für sparsame Chefs

Sie denken über einen neuen Lieferwagen nach? Diesen Herbst gibt es vielversprechende Neuheiten.

Sparen, sparen, sparen nichts bewegt Fuhrparkbetreiber zurzeit so wie die hohen Dieselpreise. Immer lauter wird der Ruf nach wirtschaftlicheren Motoren und vor allem: nach alternativen Antrieben. Die Autohersteller reagieren. Mehr als je zuvor richteten sich die Scheinwerfer auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt in diesem Jahr auf Fahrzeuge mit Erdgas- oder Elektroantrieb. Im Fokus auch alternative Handwerker-Vehikel.

Volkswagen etwa glänzte auf der Autoschau mit dem Caddy Ecofuel. Der Lieferwagen, der Weltpremiere feierte, hat einen Motor, der für Erdgas optimiert ist. Wenn unterwegs das Gas ausgeht, kann man den quasi monovalenten Antrieb auf Benzin umstellen. Der 2,0-Liter-Motor bringt eine Leistung von 109 PS. Der Tank fasst 26 Kilogramm. Die reichen laut VW für rund 430 Kilometer. Und das bedeutet bei einem Erdgaspreis von 75 Cent pro Kilo Spritkosten von 4,50 Euro pro 100 Kilometer. Der Gastank liegt unter dem Wagenboden, das Ladevolumen des Caddy bleibt erhalten.

Gas in Sachen alternative Kraftstoffe gibt auch Citroën. Die Franzosen bieten ihren Schornsteinfeger-Berlingo jetzt mit bivalentem Antrieb. Der Benziner liefert 75 PS, die Erdgasmaschine 68 PS. Die Reichweite beträgt 900 Kilometer. Auf 100 Kilometer verbrennt das Kaminkehrer-Auto 7,4 Liter Benzin oder 8,4 Kubikmeter Gas. Die Heckeinrichtung ist an die Laderaummaße angepasst.

Neue Dieselmotoren

Mit einem neuen Diesel-Triebwerk rollt der Peugeot Partner vom Band. Anstelle des alten 2,0-Liter-HDi steckt in dem Franzosen nun ein 1,6-Liter HDi. Den gibt es wahlweise mit 75 oder 90 PS. Beide Versionen erfüllen die Abgasnorm Euro 4. Zudem präsentiert sich der Lieferwagen mit neuer Ausstattung. Als Bivalent-Vehikel treibt den Partner ein Benziner mit 75 PS und ein Erdgasaggregat mit 65 PS. Eine Tankfüllung Erdgas reicht für 190 Kilometer, dazu kommen 770 Kilometer im Bezinbetrieb.

Renault schickt die Generation 2006 des Kangoo ins Rennen. Für mehr Wirtschaftlichkeit sorgen überarbeitete Versionen des 1,5 dCi. Die Diesel leisten 61, 68 und 84 PS. Öko-Antriebe im Programm sind ein 1,2-Liter Flüssig-Gasmotor und 1,6-Liter Erdgasmotor. Alle Kangoo-Motoren erfüllen Euro 4. Nicht zuletzt hat Renault seinem Erfolgsmodell ein Facelift verpasst.

Sauberes Paar

Strom plus Sprit: Lange war Bi verpönt. Jetzt kommen die Autobauer auf den Geschmack.

Teuer, kompliziert, unwirtschaftlich: Mit solchen Worten lehnten es BMW, Mercedes-Benz amp; Co. jahrelang ab, Hybridautos zu bauen. Anders die Asiaten. Sie haben den Trend frühzeitig aufgegriffen und Modelle entwickelt. Wer heute einen Bi will, muss zu Toyota oder Honda. Doch inzwischen sieht es danach aus, dass die Kombination aus Diesel beziehungsweise Benzinmotor und Elektroantrieb den Massenmarkt erobert. Und die Deutschen setzen zur Aufholjagd an.

Mercedes-Benz feilt gar an seinem edelsten Stück, der neuen S-Klasse. Zwei Hybridversionen präsentieren die Schwaben als Studie auf der Internationalen Automobilausstellung: den S 320 Bluetec Hybrid und S 350 Direct Hybrid. In der Buetec-Version werkelt ein V6-Diesel, im Direct Hybrid dagegen ein V6-Benzin-Direkteinspritzer. Der Elektromotor in beiden Modellen liefert allerdings nur acht PS. Er soll freilich nicht die Limousine auf Touren bringen, sondern den Anlasser ersetzen. Noch in diesem Jahrzehnt will Mercedes-Benz Hybridfahrzeuge im Luxussegement auf den Markt bringen.

Audi verfolgt eine ähliche Strategie. Der in Frankfurt vorgstellte Hybridstudie des Q7 hat jedoch einen etwas stärkeren Elektromotor. Er setzt fast 42 PS frei und darf das Sport Utility Vehicel der Ingolstädter auch bewegen. Der Spritverbrauch soll sich so um bis zu 13 Prozent senken lassen.

Ford arbeitet an abschaltbaren Dieselfahrzeugen mit Elektro-Unterstützung. Die Kölner experimentieren dabei mit einem Micro Hybrid Diesel. Dieser beruht auf ihrem 2,0 TDCi-Motor. In etwa vier Jahren soll der Hybridantrieb serienreif sein. Mindestens genauso lang werden wohl auch BMW und Porsche brauchen, bis sie das erste serienreife Hybridmodell herausbringen. Viel Zeit für die Asiaten.

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