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Kleiner Sprinter-Motor mit viel Mumm

Kleiner Sprinter-Motor mit viel Mumm

Üppige Leistung blendet, auch denken kostenbewusste Unternehmer weniger in einem Feuerwerk von Pferdestärken und Technik als in Mark und Pfennig. Wieviel Motorleistung muss wirklich sein? Ein Test des "kleinen" Mercedes Sprinter 208 CDI.

Technisch ist der "kleinste" Sprinter auf einem Top-Stand. Vier Ventile pro

Zylinder, Turbolader, Ladeluftkühlung, Oxikat, vollelektronische Regelung mit Datenbus -

schon der Sprinter für Einsteiger hat fast alles, was auch die stärkeren Kollegen

auszeichnet. Das trifft ebenso für die Sicherheitsausstattung zu: Mit Fahrerairbag, ABS

und vollwertiger Antriebsschlupfregelung lässt sich Mercedes-Benz nicht lumpen.

Im Fahrerhaus sollte der Käufer noch ein wenig Hand anlegen. So kostet die neue,

griffige Oberfläche des Armaturenbretts beim Kastenwagen ebenso Aufpreis wie das

unumgängliche Fahrerhauspaket. Wer hier zusammen knapp 600 Mark investiert, erhält

eine Transporterkabine, die ihresgleichen sucht - und zurzeit nicht findet.

Die neue Weitwurfdüse sorgt für eine weitgehend zugfreie und daher überaus angenehme Luftzirkulation im Fahrerhaus. Weniger gut sieht es mit der Heizleistung aus. Die modernen CDI-Motoren benötigen eine lange Zeit, bis sie Betriebstemperatur erreicht haben.

Der kleine Dieselmotor schlägt sich im großen Sprinter erstaunlich gut. Eine Leistung von 60 kW (82 PS) gibt zwar keinen Anlass zu orgiastischer Freude, doch fährt sich der Einsteiger-Sprinter verblüffend munter. Voraussetzung dafür ist das vergleichsweise

üppige Drehmoment von 200 Nm, das über einen breiten Drehzahlbereich von 1400 bis

2600/min zur Verfügung steht.

Auf der Kurzstrecke fühlt sich dieser Sprinter pudelwohl. Der Wunsch nach mehr Dampf kommt auch mit 2,95 Tonnen Gesamtgewicht nur selten auf. Gelegentliche Autobahnetappen absolviert der Sprinter ebenfalls klaglos, auch wenn dann Dröhnfrequenzen etwas auf die Nerven gehen.

Wichtig ist die Wirtschaftlichkeit des kleinen Motors, und die stimmt. Unter zehn

Liter/100 km lässt er sich allemal bewegen. Zum insgesamt prächtigen Leistungseindruck trägt auch das Getriebe mit der neuen Schaltung mit Joystick im Armaturenbrett. Im Vergleich zum Vito gibt's hier deutliche Fortschritte, was Präzision und Leichtgängigkeit angeht.

Unterm Strich ist's eine klare Sache: Sprinterfahren macht alles in allem viel mehr Spaß

als früher. Und gerade das Einstiegsmodell 208 CDI kann viel mehr, als man ihm

zutraut.

Mercedes Sprinter 208 D CDI: Messwerte

Beschleunigung:

0 50 km/h

7,9 s

0 80 km/h

16,8 s

0 100 km/h

26,7 s

Elastizität:

50 80 km/h

4. Gang

9,6 s

50 100 km/h

4. Gang

19,1 s

50 80 km/h

5. Gang

12,5 s

50 100 km/h

5. Gang

23,2 s

Höchstgeschwindigkeit

136 km/h

Innengeräusche

Stand

59 dB(A)

50/80 km/h

64/68 dB(A)

100/130 km/h

72/77 dB(A)

Kraftstoffverbrauch

Testverbrauch minimal

9,0 L/100 km

Testverbrauch maximal

13,5 L/100 km

Verbrauch Teststrecke beladen

10,0 L/100 km

Testverbrauch gesamt

11,0 L/100 km/h

Grundpreis: 208 CDI Kastenwagen kurz mit flachem Dach

41.950 Mark

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