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Konjunktur für den Kadi

Mehr und mehr Handwerksbetriebe ziehen gegen ihre Kunden vor Gericht. Das zeigt die handwerk.com-Umfrage. Dabei ist der Zahlungsausfall vermeidbar.

"Wir bleiben immer öfter auf unseren Rechnungen sitzen", antworten 43 Prozent der Unternehmer auf die Frage: "Mit dem Kunden vor dem Kadi: Ist die Zahl Ihrer Prozesse gestiegen?" Jeder dritte Unternehmer hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt: "Nein, mittlerweile erkennen wir die falschen Fuffziger rechtzeitig", sagen sie. Jeder Fünfte antwortet: "Alles beim Alten: in der Beziehung hat sich bei uns nichts verändert." Nur für sieben Prozent hat das Thema keine Relevanz: "Falsche Frage: wir mussten noch nie prozessieren."

"In der gegenwärtigen Wirtschaftskrise fehlt bei allen das Geld", sagt Rechtsanwalt Michael Welz aus Stralsund. "Entsprechend nehmen immer mehr Auftraggeber stillschweigend sogenannte Unternehmerkredite #8242; in Anspruch, anstatt zu ihrer Bank zu gehen."

Keineswegs könne man die Schwarzen Schafen auf Anhieb erkennen. Manche Kunden füttern die Unternehmer mit ein, zwei kleinen Aufträgen an, bevor sie einen großen erteilen und für den bleiben sie dann die Zahlung schuldig, weiß der Spezialist für Mahnwesen.

Speziell seine Mandanten aus dem Handwerk könnten ein Lied von Kunden singen, die eine erbrachte Leistung als mangelhaft deklarieren und das Geld mindestens bis zur Klärung durch einen Sachverständigen zurückbehalten.

Doch welche vorbeugenden Maßnahmen bieten einen wirksamen Schutz? Welz rät: Stellen Sie einen Zahlungsplan auf und sichern Sie diesen vertraglich ab. Vorkasse sei die sicherste Zahlungsmodalität, denn der Handwerker erbringe seine Leistung erst, wenn das Geld auf seinem Konto ist. Ein anderer guter Weg laut Welz: Bankbürgschaften.

(bw)

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