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Kooperationen steigern Wettbewerbsfähigkeit

Kooperationen steigern Wettbewerbsfähigkeit

Mittelständische Unternehmen setzen zunehmend auf Kooperationen, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern. Zu diesem Ergebnis kommt die DG Bank in ihrer aktuellen Mittelstandsumfrage Herbst 2000.

Konkurrierende Großanbieter, preisbewusste Endkunden, Nachfrage nach Komplettlösungen das Handwerk steht unter Zugzwang. Kooperationen bieten eine Chance, sich im von Gigantomanie und Preisdumping gekennzeichneten Geschäft durchzusetzen. Betriebe, Verbände und Forschung sehen in Handwerkskooperationen ein Zukunftsmodell.

Wesentliches Kooperationsmotiv: Kostensenkung

Mittelständische Unternehmen setzen zunehmend auf Kooperationen, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern. Zu diesem Ergebnis kommt die DZ Bank nach einer Umfrage unter 2500 deutschen Mittelständlern. Mehr als 80 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass die Wettbewerbsfähigkeit durch Kooperationen entscheidend gestärkt werden kann. Wichtigstes Motiv für die Kooperation mit anderen Unternehmen ist die Senkung der Kosten. Bei den Ausprägungen der Kooperationen werden jedoch Unterschiede deutlich. "Lose Kooperationen, das heißt Kooperationen bei denen die kooperierenden Unternehmen ein niedriges Integrationsniveau anstreben, gehen relativ viele Mittelständler ein. Zu einer direkten Beteiligung oder sogar einem Joint Venture erklären sich hingegen nur wenige Unternehmer bereit", so Bankvorstand Friedrich-Leopold Freiherr von Stechow.

Vertriebskooperationen und Einkaufskooperationen sind mit 68 Prozent bzw. 58 Prozent die am häufigsten genannten Kooperationsformen im deutschen Mittelstand. Produktionskooperationen schließen dagegen nur etwa ein Drittel (34 Prozent) der kooperierenden Unternehmen. Bei den Vertriebskooperationen sind besonders häufig Unternehmen aus dem industriellen Sektor vertreten, angeführt von Betrieben aus den Bereichen Elektronik/Eisen-Blech-Metall-Waren (77 Prozent) und Metall/Stahl/Kfz/Maschinenbau (75 Prozent), so die DG BANK. Einkaufskooperationen werden überdurchschnittlich stark von Unternehmen aus den Bereichen Handel (80 Prozent) und Agrarwirtschaft (77 Prozent) eingegangen. Bieterkooperationen sind vorwiegend für das Baugewerbe (56 Prozent) von Interesse.

Anstieg der virtuellen Kooperationen im Internet erwartet

Neue Impulse erhält das Kooperationsverhalten der Mittelständler auch durch die Möglichkeiten der elektronischen Vernetzung über das Internet. Bereits 91 Prozent der befragten Unternehmen besitzen einen Internetzugang. Als virtuelle Kooperationen lassen sich 8 Prozent der zur Zeit eingegangenen Kooperationen bezeichnen. Hier handelt es sich im wesenlichen um elektronische Marktplätze. Die DZ BANK erwartet, dass dieser Anteil in Zukunft noch deutlich steigen wird.

Hindernisse für europäische Kooperationen

Bei der Ausweitung auf die europäischen Märkte ist für die Unternehmen der Weg dorthin jedoch noch nicht ausreichend geebnet. "Noch immer ist die fehlende Harmonisierung der steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen ein schwerwiegendes Hindernis auf dem Weg zu europäischen Kooperationen. Hier ist die Politik gefordert, schnell und nachhaltig die notwendigen Schritte zur Harmonisierung einzuleiten", sagte von Stechow.

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