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Strategie

Kostenfalle Abstimmung: Immer diese lahmen Vorgewerke!

Wird das Vorgewerk nicht pünktlich fertig, geht es auch für Sie um viel Geld. Wie lässt sich das vermeiden?

Auf einen Blick

  • Verspätungen sind auf Baustellen vielleicht keine Regel, aber eine Ausnahme sind sie auch nicht. Das kostet die nachfolgenden Gewerke Zeit und Geld. Doch Klagen nützen oft wenig.

  • Baupläne, kurzfristige Kontrollen und Absprachen darüber, wer wen zu informieren hat, helfen leider auch meist nicht, teils mangels Verlässlichkeit, teils weil es dann schon zu spät ist.

  • Die Lösung. Selbst ist der Chef! Laufende Rücksprache mit den Verantwortlichen schon deutlich vor dem eigenen Auftrag verschaffen (1) ein Bild, wann es wirklich losgeht; (2) mehr Dispositionsfreiheit für die eigenen Kapazitäten und (3) bessere Munition für Schadenersatzforderungen.

Das ist Ihnen auch schon passiert: Ihre Mitarbeiter fahren zu Ihrem Kunden, zu Ihrem Projekt, zu Ihrer Baustellen. Dort erklären Ihren Mitarbeitern die Verantwortlichen der Vorgewerke, dass Sie mit Ihren Arbeiten noch nicht beginnen können, da die wichtigen vorherigen Arbeiten noch gar nicht fertig sind.

Tja, gründlich schiefgelaufen! Wer kommt für die Kosten auf?

Maßnahmen, die leider nicht funktionieren!

Was hätten Sie daran ändern können?

Versuch #1: Hätte der vorabendliche Anruf bei Ihrem Handwerkerkollegen, der vor Ihnen dran ist, das Problem beseitigt? Nur dann, wenn Sie Ihr Team am nächsten Morgen noch umdisponieren können. Wenn nicht, gehört das Problem immer noch Ihnen.

Versuch #2: Es wäre ja super gewesen, wenn Sie rechtzeitig, einige Tage vorher schon, vom Bauleiter, vom Architekt oder vom verantwortlichen Mitarbeiter des Vorgewerks informiert worden wären. Das passiert aber leider nur in ganz wenigen Ausnahmefällen. Oje, dafür müsste ja weitergedacht werden. Jeder ist so mit sich selbst beschäftigt, dass er nicht an den Folgehandwerker denkt und es ihn auch "eigentlich" gar nicht interessiert: "Nicht meine Aufgabe und schon gar nicht mein Problem!" Leider läuft es genauso ab!

Was würde wirklich helfen?

Sie haben einen Baustellenplan, einen Projektablaufplan vom Bauherrn, vom zuständigen Bauleiter, vom Architekt bekommen. Das garantiert Ihnen aber noch lange nicht, dass die Termine Ihrer Vorgewerke auch wirklich eingehalten werden und Sie zum ausgedruckten Termin auch wirklich mit Ihren Arbeiten beginnen können.

Aus Erfahrung kann ich nur eines raten: Halten Sie einen ständigen Kontakt zu den verantwortlichen Menschen vor Ort. So wissen Sie immer, wie weit das Projekt fortgeschritten ist und ob Sie auch wirklich zum vereinbarten Termin dran sind.

Das kostet Sie zwar viel Zeit. Aber andererseits:

  • Wenn es funktioniert, ersparen Sie sich unproduktive Zeiten für Ihr Team, sich selbst viel Stress und letztlich die leidige Diskussion, wer in solchen Fällen für Ausfall-, Warte- und Anfahrtszeiten geradestehen muss.

  • Wenn es trotzdem schiefgeht, haben Sie alle Berechtigungen, Ihre Kosten geltend zu machen.

Über Klaus Steinseifer: Zuerst Bankkaufmann und danach Maler- und Lackierermeister. Er übernahm das väterliche Unternehmen. 1989 startete sein Qualifizierungsunternehmen im Handwerk "Die Steinseifer-Seminare". Heute ist er als Seminarleiter, Referent, Berater und Autor im Handwerk und für Ihren unternehmerischen Erfolg zuständig. Seine Leidenschaft ist das Handwerk und als Praktiker weiß er genau, wo Sie der Schuh drückt und wie Sie mit ihm zusammen Ihre Veränderungswünsche Realität werden lassen. Mehr Infos unter www.steinseifer.com

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Foto: khorixas - stock.adobe.com Flur in einem Rohbau, Auf dem Boden liegen zahlreiche Kabel.
Foto: privat Porträt Klaus Steinseifer: die beste Aufnahme

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