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Isuzu D-Max

Kräftiger Pick-up im Test

Radikal ­renoviert haben die Japaner den Isuzu D-Max. Fünf Plätze im Cockpit, viel Raum auf der Ladefläche und ordentlich PS unter der Haube. Doch auch einen Minuspunkt hat unser Testfahrer gefunden.

Fünf Sitzplätze auf 530 Zentimetern – normalerweise sind diese Ausmaße den Chef-Transportern vom Schlage einer S-Klasse oder der 7er-Reihe von BMW vorbehalten. Doch moderne Pick-ups bringen neben reichlich Luxus auch noch fast 160 Zentimeter Ladefläche mit.

Der Wolfsjäger
Seit sich VW in das Terrain des „Dirty Cargo Business“ vorwagte und mit dem Amarok prompt einen Volltreffer landete, ist das Thema Pick-up auch hierzulande ein Thema. Mit dem D-Max meldet sich auch der japanische Nutzfahrzeughersteller Isuzu wieder auf dem deutschen Markt. Doch hat der komplett überarbeitete Lastesel das Zeug, dem „Wolf“ (so die Übersetzung von Amarok) gefährlich zu werden?

Informationen zum Platzangebot des Pick-ups lesen Sie auf Seite 2.

Viel Platz für Team und Material

Die Karosserie folgt den allgemein gültigen Ausmaßen. Runde 530 Zentimeter, zwei Sitzreihen mit fünf Plätzen, dazu eine 155 Zentimeter lange Ladefläche. Das Testvehikel trug zudem ein Hardtop, welches dem Allradler einen gewaltigen Kofferraum beschert. Nachteil für alle, die neben Werkzeug auch Fenster und Türen befördern wollen: Mehr als 160 Zentimeter Länge passen in den Doppelkabiner damit nicht mehr mit. Da muss die Einzelkabine oder ein Dachsystem, etwa von Sortimo oder Aluca, her.

Das Platzangebot - auch auf den hinteren Sitzreihen - ist so gut, dass sich tatsächlich auch ein ganzes Montageteam auf den Weg gen Baustelle machen kann. Und die Qualität der eingesetzten Materialien hält auch grober Behandlung stand.

Viel Kraft für schwere Lasten: Die Motorisierung überzeugt, lesen Sie Seite 3.

Gutes Tempo vorgelegt


Ab durch die Mitte 
Isuzu baut unter anderem für GM und damit auch Opel etliche Motoren. Die Japaner wissen also, was man fern ihrer Heimat braucht. Und so wurde der alte 3-Liter-Diesel entsorgt und gegen ein moderes 2,5-Liter Twin-Turbo-Triebwerk getauscht. Das ist mit 163 PS und 400 Newtonmeter stark genug, um den 2,1-Tonner in rund elf Sekunden auf Landstraßentempo zu bringen.

Genau 174 km/h rennt der hochbeinige Allradler, doch am wohlsten fühlt sich der Diesel naturgemäß in mittleren Drehzahlen. Zwischen 130 und 140 schnurrt er angenehm entspannt auf langen Strecken. Und genehmigt sich dann auch nicht zuviel des kostbaren Brennstoffs. Der angegebene Verbrauch von 8,4 Litern ließ sich zwar nicht erreichen, doch mit rund zehn Litern befindet sich der Isuzu im Kreis der allermeisten Konkurrenten.

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Der D-Max hat großen Durst

Ab in den Wandler 
An den Amarok, die Benchmark in Sachen Verbrauch, reicht der Isuzu nicht heran. Das liegt weniger am Motor als an der eingesetzten Automatik. Die passt zwar hervorragend zur Charakteristik des Pick-ups, doch ein Ausbund an Temperament ist der fünfstufige Wandler wirklich nicht. Erst passiert wenig, dann kommt von hinten schon der Verkehr. Tritt man jetzt das Gaspedal, dann stürmt der Isuzu zwar energisch voran. Doch diese digitale Fahrweise kostet eben das Schlückchen mehr Diesel.

Abseits befestigter Straßen dagegen ist der Isuzu ein Könner. Auf der Straße genügt der Hinterradantrieb. Dank recht weicher Blattfederung hoppelt der D-Max auch unbeladen wenig. Wird‘s rutschig, hilft das serienmäßige ESP. Oder der Griff zum Drehschalter, mit dem sich der Allrad bis 100 km/h zuschalten lässt. Dann sind Schnee oder Matsch fast vergessen. Erst bei grobem Geläuf will der Isuzu per Untersetzung mobil gehalten werden. Da die 400 Nm schon bei 1400 U/min anliegen, bewährt sich der kraxelnde Japaner auch dann bestens, wenn die Baustelle jenseits des nächsten Alpenpasses liegt.

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Im Preis unschlagbar!

Auf alles 20 Prozent? 
Die große Stunde des großen Japaners schlägt, wenn abgerechnet wird. Denn er kann zwar nicht alles besser, aber fast alles gleich gut, wie seine etablierten Kollegen vom Schlage eines Toyota Hilux, Mitsubishi L 200 oder Nissan Navara.

Der Preis macht den Unterschied. Wer bei allen Extras sein Kreuzchen macht, landet beim vollausgestatteten D-Max Premium inklusive Lederausstattung, Klimaautomatik und elektrisch verstellbarer und beheizbarer Vordersitze bei rund 35 000 Euro. Damit schlägt er dann sogar seinen großen Widersacher, den Amarok, um Längen.

Daten 
Isuzu D-Max
Motor: 2,5-l-Twin-Turbo Diesel mit 163 PS (120 kW)
Drehmoment: 400 Nm
Gewicht: 2087 kg
Verbrauch: 8,4 l/100 km (Werksangabe), 10,2 l/100 km (Test)
Zuladung: 913 kg
Zugfähigkeit: 3000 kg
Höchstgeschwindigkeit: 174 km/h
Preis: ab 26 400 € (Space Cab Basic)


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