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"Kürzere Ausbildung, abgespeckter Theorieteil"

"Kürzere Ausbildung, abgespeckter Theorieteil"

Über neun Prozent der Absolventen allgemeinbildender Schulen beginnen ihre "Karriere“ ohne jeden Abschluss. Darauf hat jetzt das Statistische Bundesamt hingewiesen. Das Statement des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWI): "Für diese jungen Leute sind kürzere Ausbildungen mit abgespecktem Theorieteil notwendig.“ Pragmatischer Vorschlag oder herumdoktern an den Symptomen? Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema?

Über neun Prozent der Absolventen allgemeinbildender Schulen beginnen ihre "Karriere ohne jeden Abschluss. Darauf hat jetzt das Statistische Bundesamt hingewiesen. Das Statement des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWI): "Für diese jungen Leute sind kürzere Ausbildungen mit abgespecktem Theorieteil notwendig. Pragmatischer Vorschlag oder herumdoktern an den Symptomen? Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema? Schreiben Sie an die handwerk.com-Redaktion.

Die BMWI-Begründung für den Ruf nach vereinfachten Ausbildungsmodellen: "Noch in den achtziger Jahren gab es jede Menge zweijährige Berufe, außerdem hatten rund 15 Prozent der Auszubildenden Verträge für gestufte Ausbildungsberufe. Dieses attraktive Angebot für "weniger ausdauernde und eher praktisch begabte Jugendliche sei immer mehr zusammengeschrumpft.

Eine Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt: Werden Jugendliche ohne Schulabschluss, denen maßgeschneiderte Ausbildungsplätze präsentiert werden, auch mittelfristig auf dem Arbeitsmarkt bestehen können? "Es sind gerade diese jungen Menschen, die nur allzu schnell in einen Teufelskreis aus Schul- und Ausbildungsversagen sowie Langzeitarbeitslosigkeit geraten, schreibt der Journalist Jörg von Hadeln im Gelnhäuser Tageblatt.

Um auf die miserablen Noten hinzuweisen, die den deutschen Schülern von der internationalen Vergleichsstudie "Pisa erteilt worden sind, lässt Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, derzeit kaum eine Gelegenheit ungenutzt verstreichen. "10 bis 15 Prozent der Schulabgänger in Deutschland sind nicht ausbildungsfähig, wurde Philipp unlängst von der Rheinischen Post zitiert. Die 860.000 Handwerksbetriebe könnten auf Dauer nicht die Rolle eines Reparaturbetriebes für Mängel der schulischen und elterlichen Erziehung übernehmen.

Aus Sicht des Bundeswirtschaftsministeriums steht Deutschland nicht so schlecht da wie vielfach angemahnt. Der positive Aspekt der aktuellen Ausbildungssituation: "Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Deutschland durchweg niedriger als in den Spitzenländern der Pisa-Studie.

Leserbriefe zum Thema:

Schwächere fördern ohne Eliten auszugrenzen

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