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Handwerks-Demo

Landesregierung protestiert gegen Handwerker-Protest

Mit groß angelegten Protestaktionen wehrt sich das Handwerk in den kommenden Wochen gegen den wirtschaftlichen Stillstand in Deutschland. In Niedersachsen ist unterdessen zwischen der Landesregierung und dem Niedersächsischen Handwerkstag (NHT) ein lautstarker Streit über die Handwerker-Demo entbrannt.

Mit groß angelegten Protestaktionen wehrt sich das Handwerk in den kommenden Wochen gegen den wirtschaftlichen Stillstand in Deutschland. In Hannover, Frankfurt am Main und Düsseldorf gehen Unternehmer, Angestellte und Angehörige zeitgleich am kommenden Freitag auf die Straße. Weitere Protestaktionen folgen am 7. Februar in den übrigen Bundesländern sowie am 10. Februar in Berlin. In Niedersachsen ist unterdessen zwischen der Landesregierung und dem Niedersächsischen Handwerkstag (NHT) ein lautstarker Streit über die Handwerker-Demo entbrannt.

Wirtschaftsministerin Dr. Susanne Knorre vermutet hinter der Aktion eine Veranstaltung "für die Abwahl der Landesregierung". Sie hat sich am Wochenende in einem Offenen Brief an den NHT-Präsidenten Kurt Rehkopf gewandt. Darin bedauert Sie, dass das Handwerk nach jahrelanger "guter und vertrauensvoller Zusammenarbeit den Konferenztisch" verlassen hat, um auf die Straße zu gehen. Zu welchem Zweck, fragt Knorre und äußert die Vermutung, dass es ein "Wahlkampfumzug zu Gunsten bestimmter Parteien" ist.

Diese Kritik trat Rehkopf am Montag entschieden entgegen: "Das ist Quatsch! Wir kämpfen gegen den Stillstand im Lande sowie für Arbeits- und Ausbildungsplätze", betonte Rehkopf im Vorfeld der Demonstration, zu der er die Ministerin ausdrücklich einlud. Gerade die von Knorre zitierte gute Zusammenarbeit zwischen Landesregierung und Handwerk würden einen solchen Schulterschluss "geradezu einfordern, um zu verdeutlichen, dass die von uns aufgestellten Forderungen auch von Ihnen unterstützt werden", heißt es in einem Schreiben, das Rehkopf zwischenzeitlich als Reaktion auf Knorres Offenen Brief an das Ministerium geschickt hat. Klar verwart sich Rehkopf darin auch dagegen, dass es sich um einen Protest gegen die amtierende Landesregierung handeln könnte. Wie anders sei es schließlich zu erklären, "dass zeitgleich auch in Hessen das Handwerk (gegen eine CDU-geführte Landesregierung) auf die Straße geht", fragt der NHT-Präsident.

Detail am Rande: Nach Ende der Protestaktion in Hannover wird sich der niedersächsische Landesinnungsverband des Gebäudereinigerhandwerk den Hinterlassenschaften der Demonstration annehmen und die Marschroute ordnungsgemäß reinigen.

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