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KfW

Liquiditätshilfe vom Staat

Die Liquiditätshilfekredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) dient der kurzfristigen Unternehmenssicherung. Echte Sanierungsfälle dürfen allerdings nicht mit zinsgünstigen Krediten rechnen.

Die Liquiditätshilfekredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) dient der kurzfristigen Unternehmenssicherung.

Liquiditätshilfekredite sind Bestandteil des KfW-Mittelstandprogramms. Sie stehen zur Verfügung für

vorübergehende Liquiditätsengpässe

die Verbesserung der Finanzierungsstruktur, zum Beispiel durch die Umschuldung kurzfristiger Verbindlichkeiten

die Kosten zunehmender Unternehmensaktivitäten; dazu zählen zum Beispiel die Aufstockung des Warenlagers, der Betriebsmittel und des Bestandes an Kundenforderungen.

Für Sanierungen nicht geeignet

Für akute Krisenfälle kommt das Mittelstandsprogramm hingegen nicht in Frage: Sanierungsfälle, die ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen, seien von diesem Programm ausgeschlossen, berichtet Peter Parnicke, Betriebsberater der Handwerkskammer Oldenburg. Voraussetzung für die Gewährung eines solchen Darlehens sei, dass das Unternehmen "grundsätzlich wettbewerbsfähig" ist und "positive Zukunftsaussichten" hat.

Förderkandidaten

Gefördert werden nach Angaben der KfW:

mittelständische Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft einschließlich Handwerk

die sich mehrheitlich im Privatbesitz befinden

mit einem Jahresumsatz von maximal 500 Millionen Euro

Förderhöchstgrenze

Der Anteil der KfW-Finanzierung richtet sich nach der Bilanzsumme des Unternehmens. Für Unternehmen, die keine Bilanz erstellen, dient ein Vermögensstatus als Bemessungsgrundlage. Der maximale Finanzierungsanteil liegt bei 30 Prozent der Bilanzsumme. Der maximale Kreditbetrag beläuft sich auf fünf Millionen Euro. Ausgezahlt werden 96 Prozent des Kreditbetrags.

Laufzeiten, Tilgung und Zinsen

Ein Liquiditätshilfekredit wird einmalig gewährt. Die Laufzeit beträgt bis zu sechs Jahre, davon ist das erste Jahr tilgungsfrei. Das Darlehen wird nach Ablauf des ersten Jahres in gleich hohen Halbjahresraten getilgt.

Die Zinssätze liegen nach KfW-Angaben "am unteren Rand des Kapitalmarktniveaus" und werden bei Kreditzusage für die gesamte Laufzeit festgelegt.

Die aktuellen Nominal- und Effektivzinssätze finden Sie auf den Seiten der KfW.

Sicherheiten und Haftungsfreistellung

Die KfW erwartet "bankübliche" Sicherheiten. Dazu zählen zum Beispiel Grundschulden, Sicherungsübereignung von Maschinen und Bürgschaften. Details werden in den Kreditverhandlungen mit der Hausbank vereinbart.

Die Haftungsfreistellung der Hausbank soll den Unternehmen den Zugang zu den KfW-Krediten erleichtern. In Westdeutschland ist eine Freistellung der Hausbank in Höhe von 40 Prozent bei Krediten bis eine Million Euro möglich, in Ostdeutschland in Höhe von 50 Prozent bei Krediten bis zwei Millionen Euro. Bei Haftungsfreistellung erhöht sich der Zinssatz um 0,9 Prozent pro Jahr für die Dauer der Haftungsfreistellung.

Weitere Informationen zu diesem Thema:

Die Förderzinssätze der KfW

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