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NEIN!

Lukrative Aufträge absagen – ein praxisnaher Tipp?

Das gibt’s tatsächlich: Handwerksmeister sagen (lukrative) Aufträge ab, weil die Chemie mit dem Kunden nicht stimmt. Der aktuelle Fall eines Kollegen.

Wir haben einen Kollegen gefragt, den wir kürzlich bei einem Kundengespräch begleitet haben: den Malermeister Marcell Linke.

Einen lukrativen Auftrag absagen, kommt so etwas bei Ihnen vor?
Linke: Sogar ganz aktuell, wir haben auf ein Projekt im fünfstelligen Bereich geboten. Da geht es um hochwertige Sachen, Gießböden beispielsweise. Ich sollte dem Kunden am Donnerstag ganz früh am Tag das Angebot bringen, er wollte sich bis Freitagmorgen melden. Am Freitag habe ich ihn angerufen – und ihn nicht erreicht. Das ist jetzt eine Woche her, keine Resonanz. Wenn er heute den Auftrag an uns vergeben würde, würde ich ihm absagen.

Und das wäre keine Entscheidung, die Sie bereuen würden?
Linke: Nein, diese Art der Kommunikation ist für mich einfach keine Basis. Wenn ich Zusagen mache, halte ich mich daran und stehe dahinter. Diese Vertrauensbasis zu haben, ist für mich unheimlich wichtig. Deshalb wäre der aktuelle Kunde mit den Gießböden kein Kunde für mich.

Wer ist denn Ihr Kunde?
Linke: Das ist tatsächlich eine entscheidende Frage: Mit wem möchte ich Geschäfte machen? Letztlich mit Leuten, denen ich auf Augenhöhe begegne, die mir ihr Wort geben und auch dazu stehen. Und wenn dann noch der Auftrag zu uns passt, ist alles perfekt.

(sfk)

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