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Macht die kranke Wirtschaft gesund?

Macht die kranke Wirtschaft gesund?

Werden die Deutschen immer gesünder? Die neuen Zahlen über den Krankenstand in den Betrieben belegen das mit Ja. Entertainer Harald Schmidt spekuliert über einen anderen Zusammenhang: Je kränker die Wirtschaft, desto gesünder sind die Arbeitnehmer. Er sieht einen „umgekehrt proportionalen Zusammenhang“ zwischen Arbeitslosenzahl und Krankenstand.

Werden die Deutschen immer gesünder? Die neuen Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums über den Krankenstand in den Betrieben belegen das mit einem eindeutigen Ja. Entertainer Harald Schmidt spekuliert über einen ganz anderen Zusammenhang: Je kränker die Wirtschaft, desto gesünder sind die Arbeitnehmer. Jedenfalls sieht er einen umgekehrt proportionalen Zusammenhang zwischen den Arbeitslosenzahlen und dem Krankenstand.

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums waren an den Stichtagen, die im vergangenen Jahr zur Ermittlung der Statistik herangezogen wurden, durchschnittlich 4,19 Prozent der Arbeitnehmer krank. Damit sei ein Abwärtstrend des Krankenstandes zu beobachten: Denn im Jahr 2000 lag der durchschnittliche Krankenstand noch bei 4,22 Prozent. Auffällig beim Blick in die Statistik: Der Krankenstand in den neuen Bundesländern liegt mit 4,26 Prozent deutlich höher als in den alten Ländern (4,18 Prozent). Insgesamt gesehen bewegt sich der Krankenstand im Jahr 2001 allerdings auf einem rekordverdächtig niedrigen Niveau: Denn nur im Jahr 1998 lag der Krankenstand im vereinten Deutschland mit 4,13 Prozent noch niedriger.

TV-Entertainer Schmidt warf die Frage nach einem Zusammenhang zwischen zwei Entwicklungen auf: Mehr Arbeitslose weniger Kranke? Eine Antwort auf diese Frage überließ Schmidt indes der Spekulation seines Publikums.

Ganz anders Thomas Grobe von Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung an der Universität Hannover: Wer um seinen Job fürchtet, werde sich bemühen, nicht durch Krankheiten negativ aufzufallen und schleppe sich eher krank zur Arbeit, meint der Experte in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Er warnt davor, aus den vorliegenden Zahlen die falschen Schlüsse zu ziehen.

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