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Bäcker feuert Obdachlosen

Märchen ohne gutes Ende

Der Bäcker und der Obdachlose: Die berührende Geschichte findet kein Happy End.

Ein Obdachloser (Jérôme Aucan) rettet einem Bäcker das Leben. Der Bäcker (Michel Flamant) bedankt sich, indem er den Obdachlosen einstellt, ausbildet – und ihm seinen Betrieb schenken will. Über dieses Quasi-Märchen haben wir erst vor wenigen Wochen berichtet – und das ungleiche Paar sogar in Frankreich besucht.

Das Medienecho war insgesamt riesig, die Geschichte hat die Menschen berührt.

Spiegelonline hat jetzt vermeldet, dass Flamant seinen Auszubildenden gefeuert hat. Aucan sei betrunken gewesen, habe sich daneben benommen und ihn nach einem Streit beleidigt: „Also habe ich ihm gesagt, er soll seine Koffer packen.“

Eines hat das Märchen über den Bäcker und den Obdachlosen gezeigt: Die Menschen sind begierig auf positive Nachrichten. Und etwas Gutes können wir immerhin sagen: So wie wir Aucan und Flamant erlebt haben, ist es vorstellbar, dass die Männer wieder zueinander finden und Aucan wieder in die Spur kommt.

Ein handwerk.com-Leser merkt dazu an: "Man muss auch ertragen können, dass man mal aus dem Rinnstein geholt wurde. Auch das ist eine Last. Das müssen beide lernen."

Und überhaupt, man kann als Journalist so viele negative Geschichten erzählen, da ist ein Märchen geradezu eine Wohltat – auch ohne gutes Ende.



(sfk)

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