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Politik und Gesellschaft

Malerarbeiten unter Polizeischutz

Bei manchen Jobs ist man froh, anonym unter einem Ganzkörper-Einweganzug verschwinden zu können. Zum Beispiel bei der Entfernung dieses Graffitis in Berlin.

Nidal R. war Clanmitglied, Intensivstraftäter – und in der kriminellen Szene offenbar unheimlich beliebt. Nachdem er in Berlin mit acht Schüssen tödlich verwundet wurde, kamen nicht nur 2000 Menschen zu seiner Beerdigung, ihm wurde auch öffentlichkeitswirksam ein illegales Denkmal gesetzt: Ein heroisches Wandgemälde entstand in dem Bezirk, wo Nidal niedergeschossen wurde.

Da dieses Graffiti mit rechtsstaatlichen Grundsätzen nicht vereinbar ist, sollte es entfernt werden. Am Freitag, den 21.09. war es so weit. Zwei Maler rückten dem Wandbild mit großen Farbrollern und weißer Farbe zu Leibe. Natürlich unter Polizeischutz. Die Einsatzkräfte schirmten den Arbeitsort mit großen Polizei-Transportern ab.

Auf den Pressebildern ist auch gut zu sehen, welcher Nebenzweck in den Ganzkörper-Einweganzügen der Maler steckt: Vollständig angelegt, zugezogen und mit der Kapuze über dem Kopf, verschwindet man recht anonym unter der Arbeitskleidung. Eine beruhigende Zusatzfunktion, kann man so doch konzentriert seiner Arbeit nachgehen, ohne fürchten zu müssen, später auf der Straße die Bekanntschaft wütender Clan-Mitglieder machen zu müssen. (red)

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