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Mehr Insolvenzen

Mehr Insolvenzen

Das Insolvenzgeschehen legt zu. Schuld daran haben die Verbraucherinsolvenzen. Sie treiben die Quote für das erste Halbjahr 2000 auf rund 18.600 Pleiten. Die Unternehmenspleiten dagegen gehen zurück.

Das Insolvenzgeschehen legt zu. Schuld daran haben die Verbraucherinsolvenzen. Sie treiben die Quote für das erste Halbjahr 2000 auf rund 18.600 Pleiten. Dagegen gehen die Unternehmenspleiten zurück. Im ersten Halbjahr 2000 sank die Quote im Verhältnis zum Vergleichszeitraum 1999 in ganz Deutschland um 0,8 Prozent auf 12.800 Pleiten. Im Osten gab es sogar 8,1 Prozent Rückgang: 3.400 Pleiten legten Firmen bis zur Jahresmitte hin. Im Westen gab es einen leichten Zuwachs von 2,2 Prozent auf 9.400.

In der allgemeinen Bilanz sorgen die Verbraucherinsolvenzen für ein erschreckendes Wachstum. Gleich 17,7 Prozent legte die Statistik zu, unterm Strich stehen 18.600 Pleiten in den ersten sechs Monaten #8211; Rekord. Experten befürchten eine Flut von weiteren Anträgen. Schließlich gibt es in Deutschland rund 2,6 Millionen überschuldete Haushalte. "Mit den derzeit diskutierten Reformplänen zur Insolvenzordnung speziell im Verbraucherbereich und mit der weiter zunehmenden Verschuldung der Bevölkerung werden die Insolvenzen in diesem Bereich in Zukunft noch weiter ansteigen #8221;, sagt Dr. Helmut Rödl, Hauptgeschäftsführer von Creditreform in Neuss, die jetzt die aktuelle Insolvenzstatistik vorlegte. Für das laufende Jahr rechnet Creditreform mit einem Anstieg auf rund 40.000 Gesamtinsolvenzen.

Dafür hat sich das Schadensniveau verringert. Beliefen sich die Schäden im vergangenen ersten Halbjahr im Westen auf rund 22 Milliarden Mark, mussten Gläubiger in den ersten sechs Monaten 2000 "nur #8221; 19 Milliarden Mark als Verlust buchen. Im Osten sank die Quote von zehn auf acht Milliarden Mark. Die durchschnittliche Schadenssumme belief sich auf etwa eine Millionen Mark, bei Privatinsolvenzen liegt sie deutlich niedriger. Ebenfalls positiv: Die Zahl der verloren gegangenen Arbeitsplätze hat sich verringert. Im Westen kosteten Insolvenzen rund 134.000 Arbeitsplätze (-2,9 Prozent), im Osten rund 82.000 (-16,3 Prozent).

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