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Mit Expo-Engagement zum Wettbewerbssieg

Mit Expo-Engagement zum Wettbewerbssieg

Die bislang jüngste Meisterfrau des Jahres, Sylvia Reinhardt, gründete zwei Handwerkskooperationen.

"Völlig überrascht" ist sie gewesen, als sie erfuhr, dass sie zur "Meisterfrau des Jahres 2000" gekürt worden ist. Jetzt ist Sylvia Reinhardt die bislang jüngste Meisterfrau in der Geschichte des Preises. Mit der Auszeichnung belohnte die Jury das Engagement der 32-Jährigen aus dem hessischen Hilders/Rhön für zwei branchenübergreifende Handwerkskooperationen.

Das bekannteste Projekt der "Deutschen Gesellschaft für Handwerk und Kooperation e.G." sind die "Agenda-21-Häuser" auf dem Kronsberg in Hannover, die zur Eröffnung der Weltausstellung eingeweiht werden konnten. Zweieinhalb Jahre hatte es gedauert, bis der Plan, nach den Maßstäben der Agenda 21 zu bauen #8211; nachhaltig, wirtschaftlich, ökologisch und sozial #8211; zur Realität wurde. Gelohnt hat sich die viele Arbeit nicht nur wegen des Preises, sondern auch wegen des prestigevollen Auftritts zur Weltausstellung.

Auf dem Kronsberg präsentiert sich das Tischlerhandwerk mit dem Konzept "Wohnen und Leben nach Maß und mit Stil". Die Niedrigenergiehäuser aus Stahl, Holz, Glas und Stein zeichnen sich durch eine variable, einfallsreiche und wirtschaftliche Bauweise aus. So sorgen Wärmedämmstoffe, Sonnenkollektoren und Wärmeschutzgläser für energiesparendes Wohnen.

"frontalBAU" ist der erste von Reinhardt initiierte Zusammenschluss in der Rhön, bei dem Handwerker mehrerer Branchen gemeinsam Aufträge abwickeln. Mit der "Deutschen Gesellschaft für Handwerk und Kooperation e.G." kümmert sich eine Dachorganisation um die Zusammenarbeit. Das Ziel: "Wir wollen möglichst viele regionale Kooperationen aufbauen, um kleinen Handwerksbetrieben einen Weg der Zukunftssicherung aufzuzeigen." Von 162 Kandidatinnen machte die gelernte Religionspädagogin mit ihrem Projekt das Rennen. Mit der Auszeichnung honorierte die Jury des jährlich von der in München erscheinenden Zeitschrift "handwerk magazin" ausgetragenen Wettbewerbs die Aufbauleistung der jungen Frau, die sich nicht auf Handwerkskooperationen beschränkt: Reinhardt gründete eine Familie mit vier Kindern, unterstützte ihren Mann im eigenen Zimmerei- und Holzbaubetrieb und bildete sich zur Betriebswirtin im Handwerk weiter.

Jetzt wünscht sich Sylvia Reinhardt nur noch, dass ihr die Zeit bleibt, sich auch den Rest der Expo anzuschauen. Am besten gefällt ihr natürlich das weltgrößte Holzdach, das Wahrzeichen der Expo: "Das finde ich richtig toll, denn genau mit solchen Projekten kann das Handwerk sein Image polieren".

Die Agenda-21-Häuser auf dem Kronsberg in Hannover liegen an der Wülferoder Str. 62-72, neben dem Expo-Gelände. Anfahrt mit dem Auto: Von der A7 am Dreieck Hannover Süd auf die A 37 Richtung Messe, Ausfahrt Messe Nord. Mit Bahn: U-Bahn-Linie U 6, 11, 14, 16. Öffnungszeiten: Täglich von 10 bis 17 Uhr.

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