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Leiharbeit

Mit flexiblen Arbeitskräften zum Erfolg

Noch immer leidet die Zeitarbeitsbranche unter einem Negativimage. Der Einsatz von Leiharbeitern auf Zeit auch für das Handwerk eine gut kalkulierbare und schnell verfügbare Möglichkeit, um Auftragsspitzen abzufedern oder in wirtschaftlich schweren Zeiten genug Freiräume zu schaffen, um das Unternehmen neu auszurichten.

Dieser Erkenntnis folgend hatte kürzlich das Niedersächsische Wirtschaftsministerium die Schirmherrschaft für eine Imagekampagne zu Gunsten der Branche übernommen. Mit Veranstaltungen in Hannover und Braunschweig führte das Ministerium Experten aus Zeitarbeitsunternehmen und potenzielle Nutzer von Leiharbeitern zusammen. Einhelliger Tenor der Fachvorträge: Zeitarbeit ermöglicht gerade kleinen und mittleren Betrieben äußerste Flexibilität. Somit bietet sie die Möglichkeit, Aufträge zu schultern, die das Unternehmen sonst nicht bewältigen könnte.

Fest stehe aber auch, dass mit Zeitarbeit keine Arbeit geschaffen werde, betonte Klaus Dierkes, Vorstandsvorsitzender der Wolfsburg AG, einem so genannten Work Pool, den die Volkswagen AG gemeinsam mit der Stadt Wolfsburg gegründet hat. Es sei zwar ein Instrument, um Probleme zu überwinden. "Arbeit entsteht aber nur durch neue Produkte und Dienstleistungen", verdeutlichte der Manager. Neben der Möglichkeit, schnell und flexibel auf die wirtschaftliche Situation des eigenen Unternehmens reagieren zu können, biete die Zeitarbeit noch weitere Vorteile: So könnten neue Mitarbeiter über eine Art lange Probezeit besser kennen gelernt werden, ehe die Entscheidung über eine Einstellung gefällt wird. Zudem könne Personal durch den Einsatz in anderen Unternehmen weiterqualifiziert werden.

Dennoch fristet die Zeitarbeit in Deutschland immer noch ein Schattendasein. So arbeiteten nur etwa 0,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen Flensburg und Oberammergau auf Zeit. Ausgeprägter sei die Nutzung dieses Instruments dagegen beispielsweise in den benachbarten Niederlanden. Hier sind nach Dierkes Worten mittlerweile gut 4,5 Prozent der Arbeitnehmer bei Zeitarbeitsunternehmen beschäftigt.

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