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Nemo gefunden

Citroën mit Sortimo-Ausbau: Der Werkstatt-Winzling taucht quirlig durch den Verkehrsfluss der Städte.

Von Heiner Siefken

Der Tester: 1,98 Meter groß, fährt privat BMW und im Betrieb einen Mercedes Sprinter. Der Kölner Elektrotechnikermeister Dirk Meyer legt Wert auf Sitzkomfort. Das Testauto: So hoch wie breit, exakt 1,72 Meter. Bei einer Gesamtlänge von 3,86 Meter eher der kompakte Typ. Das kann ja was geben, sagt Meyer, als er auf den Schlüssel drückt und sich die Türen des Citroën Nemo mit einem Klacken öffnen. Dann die Überraschung. Er steigt ein und sitzt einwandfrei. So manches größeres Nutzfahrzeug könne da nicht mithalten.

Der erste Eindruck, den das Nemo-Cockpit bei Meyer hinterlässt: Schlicht. Extrem schlicht. Aber das sei auch gut, je weniger Technik in so ein Arbeitsgerät eingebaut werde, um so weniger Technik könne kaputt gehen: Jeder Tag in der Werkstatt ist ein Tag zuviel. Dann wandert sein Blick über die Mittelkonsole nach unten und bleibt an dem Sternchen auf dem Lüfterschalter hängen. Dass die französischen Autobauer dem kleinen Kastenwagen eine Klimaanlage spendiert haben, bewertet Meyer mit einem dankbaren: Erfreulich! Der Julitag soll brüllend heiß werden.

Der Handwerksmeister ist kaum vom Hof gerollt, als ein enervierendes Piepen ertönt. Wahnsinn, ist das laut. Die Gurtmuffel unter den Mitarbeitern haben da keine Chance, lacht er und schnallt sich an. Als vorsichtig ausgedrückt geräuschvoll empfindet Meyer auch den 68 PS-Diesel des Nemo. Später nach einem Blick unter die Motorhaube kennt er die Ursache: Der Motorraum ist kaum gekapselt. Das ist die Basis-Version, da wurde an der Dämmung gespart. Aber das ist ein Minuspunkt, den er dem Winzling verzeihen kann. Schon nach wenigen Minuten im Einbahnstraßengewirr des Kölner Nordens und einem kurzen Abstecher auf die A57 weiß er: Das ist kein Wagen für lange Autobahnfahrten, der will in der Stadt bewegt werden. Denn auf welches Handwerker-Auto treffe schon folgende Aussage zu? Der passt in jede Parklücke und in jedes Parkhaus.

Raumangebot maximal ausgenutzt

Im gefühlten Kubikmeter Laderaum des Nemo (in Wirklichkeit sind es immerhin 2,5 Kubikmeter) haben sich die Verpackungskünstler von Sortimo ausgetobt. Das Herzstück ist das Regal auf der linken Seite: Schubladen, Ablageflächen, Werkzeugkoffer, sogar ein Schraubstock hat noch Platz so wird aus dem David ein Goliath für Servicetechniker. Unter einem zweiten Boden sitzen zwei extralange Schubladen, die sich komplett herausfahren lassen.

Foto: Siefken

Die rechte der schmalen Kästen ist sogar zu lang, meint Meyer: Die ragt über die offenstehende Flügeltür hinaus. Wenn der Monteur die bis zum Anschlag herauszieht, sitzt er beim Auto, das hinter ihm parkt, im Blech. Wie gefällt ihm das Globelyst-System von Sortimo? Super, das ist durchdacht und robust, antwortet Meyer. Dass die Koffer für Kleinteile aus Kunststoff bestehen, wird jeder Handwerker zu schätzen wissen, der einen Auftrag im fünften Stockwerk erledigen muss.

Ohne so ein Ordnungssystem sei ein Handwerker-Auto unbrauchbar, weiß Meyer: Bei der ersten Vollbremsung oder beim kleinsten Unfall fliegt alles durch die Gegend. Bei einem Crashtest mit einem Mercedes Vito hat Sortimo unlängst bewiesen, wie sicher das System ist. Die Fotos sprechen eine eindeutige Sprache. Nach dem Unfall hätte der Handwerker gleich weiterarbeiten können, jedes Zubehörteil lag an seinem Platz. Für den Unternehmer in Dirk Meyer ist es aber zumindest genau so wichtig, dass ein Kunde, der zufällig einen Blick ins Firmenauto wirft, ein aufgeräumtes Arbeitsfeld sieht: Ordentliches Auto, ordentlicher Betrieb das ist der Rückschluss, den die Leute mit diesem System ziehen können und werden.

Fazit: Citroëns Kreativ-Abteilung hat den richtigen Namen gewählt. Der Kasten-Winzling ist so wendig und quirlig wie der kleine Zeichentrickfisch. Gleichzeitig setzt der Franzose mit bescheidenen 4,5 Litern Diesel im Gesamtverbrauch (Werksangabe) Maßstäbe im Kleintransporter-Segment ein Argument, das beim aktuellen Preiswahnsinn an den Zapfsäulen Gewicht hat. Für den Kundendienst in Ballungszentren ist die Nemo-Globelyst-Kombination eine echte Empfehlung.

Motoren und Regale

Für den Nemo hat Citroën zwei Aggregate im Programm:

einen 1,4-Liter Benziner mit 73 PS

die Dieselversion bringt es als HDi 70 auf 68 PS

Der Diesel begnügt sich mit 4,5 l/100 km. Die Gesamt-CO2-Emissionen: 119 g/km. Im Laufe des Jahres will Citroën dem Diesel das automatisierte Fünfganggetriebe SensoDrive verpassen.

www.nemo.citroen.de

Die Regal-Lösung des Globelyst-Systems kann Stück für Stück erweitert werden. Zwei weitere Pluspunkte:

sie kann auf beide Seiten montiert werden

das System passt in jeden Transportertyp

Durch die nach innen versetzten Bodenstützen lassen sich die Globelyst-Blöcke leicht an jeden Radkasten anpassen. Die Regale gibt es in drei verschiedenen Breiten und Höhen.

www.sortimo.de

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