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Freie Wahl bei der Nachfolge

Ohne Druck in Papas Fußstapfen

Nachfolge ohne Reibereien? Marcus Pieper konnte sich frei entscheiden, ob er den Betrieb übernehmen will. Der Stress mit dem Vater fing erst danach an.

Pieper wurden alle Türen offen gelassen: Er könne den Bäckereibetrieb in Hannover gern übernehmen. „Wenn du nicht willst, bin ich dir nicht böse“, hat sein Vater stets betont.

Wieso hat sich Pieper zu einer Bäckerlehre entschieden? „Ich habe gesehen, dass mein Vater erfolgreich ist. Nach einigen Überlegungen habe ich mir das auch zugetraut und wollte diesen Weg gehen“, sagt Pieper rückblickend.

Dass sein Vater ihn in dieser Frage nie unter Druck gesetzt hat, war ein wichtiger Punkt. Heute sei er glücklich, dass er mit der erfolgreichen Übernahme auch seinen Vater stolz gemacht hat.

Hausbank hat abgenickt
Auch finanziell hab es keine Probleme: Pieper Junior hatte einiges angespart und der Senior so gut gewirtschaftet, dass die Hausbank sofort einen Kredit vergab. „Mein Vater war aus der finanziellen Verantwortung und ich hatte ihm gegenüber von Anfang an keine Verpflichtung. Das hat die Übergabe erleichtert.“

Konfliktfrei ging Pieper’s Übernahme aber nicht ab. Wie er die Probleme mit seinem Vater gelöst hat, sehen Sie im handwerk.com-Video auf der nächsten Seite.

"Als Juniorchef nicht wahrgenommen"




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"Die Kinder müssen selbst entscheiden!"


Bäckermeister Marcus Pieper hat drei Kinder. Doch sie sind noch nicht in dem Alter, um über ihren Berufsweg zu entscheiden. Ihr Vater jedenfalls will sie nicht unter Druck setzen: "Ich verlange von keinem eine rasche Entscheidung. Letzendlich sollen meine Kinder selbst über ihren Werdegang entscheiden", sagt der Unternehmer. Dennoch würde er sich freuen, wenn der Betrieb später in der Familie bleibt. Aber da lässt er die Kinder frei entscheiden, wie er es früher auch durfte. Denn was Pieper auf keinen Fall will: "Dass jemand nur mir zuliebe in den Betrieb einsteigt." Das wäre auf lange Sicht weder für ihn noch für den Nachfolger eine optimale Lösung.

(ja)


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