Jeder dritte erwachsene Deutsche braucht nach
einer Umfrage der Augenoptikerbranche eine erste oder bessere
Sehhilfe. Vor allem durch die zunehmende Bildschirmarbeit und die
größeren Anforderungen im Straßenverkehr nehme der Bedarf an Brillen
und Kontaktlinsen tendenziell weiter zu, teilte der Zentralverband
der Augenoptiker mit. Bildschirmarbeit
sei eine Höchstleistung und decke so schon kleinste Sehfehler auf.
Wie im Vorjahr gingen 2000 rund 11,3 Millionen Brillen über die
Ladentische. Trotz Stagnation der Brillenzahl sei der Umsatz um 3,3
Prozent auf 7,85 Milliarden DM gestiegen. Den höchsten Zuwachs wiesen
dabei Kontaktlinsen mit einem Plus von fast zehn Prozent auf 620
Millionen DM aus. Hintergrund sei ein Trend zu Linsen mit kurzer
Lebensdauer.
Die Brille sei jedoch nach wie vor wesentlich beliebter als die
Kontaktlinse: Während 60 Prozent der Erwachsenen ein Brille hätten,
trügen bislang nur 3,5 Prozent Kontaktlinsen. Die Linsen seien vor
allem in der Freizeit als Alternative zur Brille auf dem Vormarsch.
Knapp vier Fünftel der verkauften Brillenfassungen seien aus Metall.
Die leichten und bruchsicheren Kunststoffgläser deckten mittlerweile
gut die Hälfte des Absatzes. Drei Viertel der verkauften Gläser seien
entspiegelt und jedes zweite Kunststoffglas speziell gehärtet.
Innerhalb der Branche nehme der Konkurrenzkampf zu. Die Zahl der
augenoptischen Betriebe sei in Deutschland 2000 um vier Prozent auf
gut 9600 geklettert. Daneben schreite der Konzentrationsprozess
voran. Die zehn größten Filialisten der Augenoptik erzielten schon
mehr als ein Viertel des Branchenumsatzes. Die Mitarbeiterzahl der
Branche habe sich bei 48.000 eingependelt. Durch den Rückgang der
Auszubildenden um drei Prozent auf 5900 bahne sich ein Nachwuchs-
Problem an. Mehrere hundert Stellen seien gegenwärtig nicht besetzt.