Neuer Peugeot e-Boxer: Das Volumenmodell L3H2 ist mit einem Preis von 64.990 Euro voll förderfähig.
Foto: Martina Göres

Fahrbericht E-Transporter

Peugeot e-Boxer: Großraum-Löwe unter Strom

Jedes Peugeot-Nutzfahrzeug auch vollelektrisch: Nach e-Partner und e-Expert komplettiert ab sofort der e-Boxer das Trio der Elektro-Transporter.

  • Vier Aufbau-Varianten, vier Längen, drei Höhen: Peugeot schickt mit dem e-Boxer einen echten Vielseitigkeitsmeister an den Start. 
  • Dauerläufer? Der rein elektrisch angetriebene Transporter ist, wie viele seiner elektrischen Konkurrenten, mehr für die Kurz- und die Mittelstrecke konzipiert. Auf diesen Wegen steht der e-Boxer seinen konventionell angetriebenen Brüdern ins nichts nach. 
  • Innere Werte: Mit 8 bis 17 Kubikmeter Ladevolumen bietet der e-Boxer den gleichen Stauraum wie die Diesel. Dazu kommt eine Nutzlast je nach Version von bis zu 1.265 Kilogramm.
  • Schon seit 1994 hat Peugeot den Boxer im Programm. Jetzt ist der große Transporter als e-Boxer auch batterieelektrisch unterwegs. Für den Warentransport, für Kurierdienste oder Handwerksbetriebe ist der lokal emissionsfreie Vollstromer ebenso universell einsetzbar wie seine Brüder mit Dieselmotor – jedenfalls auf der Kurz- und Mittelstrecke. Auch den e-Boxer gibt es als Kastenwagen, als Fahrgestell mit Einzel- oder Doppelkabine oder als Plattformgestell mit Einzelkabine. Vier Längen von 4,96 bis 6,36 Meter, drei Höhen von 2,25 bis 2,76 Meter und drei Radstände von 3 bis 4,04 Meter stehen für den großen Peugeot-Transporter zur Wahl.

    122-PS-Elektromotor, zwei Batteriegrößen

    Während in allen Elektroversionen eine 122 PS starke E-Maschine für den Antrieb des Peugeot e-Boxer sorgt, variieren Batteriegröße und Höchstgeschwindigkeit je nach Modell. Die Kastenwagen L1 und L2 mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen liefert Peugeot mit einer brutto 37 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie, die Energie für bis zu 116 Kilometer bereitstellt. Dann sind mit dem Elektro-Transporter maximal 100 km/h sind möglich. Alle anderen Varianten sind mit einem 70-kWh-Akku für maximal 247 Kilometer Reichweite kombiniert, die Viertonner müssen sich mit Tempo 90 begnügen.

    Die Preise beginnen bei 57.990 Euro (alle Preise netto zzgl. USt) für den kleinsten Kastenwagen mit kurzem Radstand (L1H1). Damit liegt der Peugeot e-Boxer in der Anschaffung gleichauf mit seinen identisch motorisierten Konzerngeschwistern Citroen e-Jumper und Opel Movano-e. Den vierten Großtransporter im Stellantis-Verbund, den Fiat e-Ducato, gibt es zwar bereits ab 55.400 Euro, Wechselstromladen mit 11 oder 22 kW sowie eine Schnellladeoption kosten für ihn aber Aufpreis. Im e-Boxer erlaubt der serienmäßige Onboardlader an einer entsprechend ausgestatteten Wallbox dreiphasiges Laden mit 22 kW. Damit ist die kleine Batterie des Peugeot e-Boxer binnen drei Stunden, der große Akku nach neun Stunden wieder flott. Gleichstromladen unterstützt der Elektro-Transporter bis 100 kW. Das bedeutet eine Stunde Wartezeit an der öffentlichen Schnellladesäule, bis die Batterien von 10 auf 80 Prozent gefüllt sind.

    Ladevolumen wie beim Diesel

    Mit 8 bis 17 Kubikmeter Ladevolumen bietet der e-Boxer den gleichen Stauraum wie die Diesel. Dazu kommt eine Nutzlast je nach Version von bis zu 1.265 Kilogramm. Der e-Boxer basiert auf der Ausstattungslinie Premium mit manueller Klimaanlage, Einparkhilfe hinten, Bluetooth-Audiosystem mit 5-Zoll-Bildschirm und Lenkradbedienung. Gegen Aufpreis sind Rückfahrkamera, Notbrems- und Spurhalteassistent, LED-Tagfahrlicht und Totwinkelwarner erhältlich. Einen Bordcomputer bietet Peugeot für den e-Boxer nicht an, elektrospezifische Informationen wie Ladestand der Batterie, Reichweite, Akku- und Ladespannung lassen sich auf einem kleinen Display im Innenspiegel ablesen Auf einen Tempomaten mit Geschwindigkeitsbegrenzer oder eine Anhängerkupplung müssen Käufer eines e-Boxers allerdings verzichten.

    Bei der Bedienung setzen die Franzosen auf Einfachheit: Zündschlüssel ins Schloss und Vorwärts- und Rückwärtsgang über einen der runden Knöpfe rechts neben dem Lenkrad ansteuern. Zügiges Rangieren lässt sich so tatsächlich schneller bewerkstelligen als über einen Automatikwählhebel. Weder gibt es verschiedene Fahrmodi, noch lässt sich der Grad der Rekuperation beeinflussen. Beim Bremsen und Lupfen des Fahrpedals wird freilich Energie zurückgewonnen und wieder in den Akku eingespeist. Den Stromverbrauch gibt Peugeot für den e-Boxer mit bis zu 36,2 kWh je 100 Kilometer für die Größen L1 und L2 an, alle anderen Transporter-Versionen brauchen bis zu 38,4 kWh. Für eine erste kurze Testfahrt über Autobahn und Landstraße haben wir das Volumenmodell L3H2 mit 96 Prozent Akkustand und 192 Kilometer Reichweite übernommen. Nach 33 Kilometern verzeichnete die Batterie einen Füllstand von 82 Prozent, und wir wären laut Display noch 164 Kilometer weit gekommen.

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    Foto: Martina Göres Links neben der Fahrertür des e-Boxers befindet sich der Ladeanschluss.
    Foto: Martina Göres Manuelle Klimaanlage, Radio mit Freisprecheinrichtung und Lenkradbedienung liefert Peugeot serienmäßig für den e-Boxer.
    Foto: Martina Göres Das Ladevolumen des Peugeot e-Boxer unterscheidet sich nicht von den Diesel-Versionen.
    Foto: Martina Göres Statt über einen Automatikwählhebel werden Vorwärts- und Rückwärtsgang im großen elektrischen Transporter von Peugeot über Knöpfe angesteuert.
    Foto: Martina Göres Elektrospezifische Infos sind im Display im Innenspiegel des Peugeot e-Boxer ablesbar.

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