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Pleitewelle schwillt weiter an

Pleitewelle schwillt weiter an

Trotz des konjunkturelle Aufwindes wird Deutschland weiterhin von einer Konkurswelle überschattet. Die Wirtschaftsinformations-Gruppe Creditreform rechnet für dieses Jahr mit einem weiteren Anstieg der Insolvenzen. Bei Firmenpleiten verloren rund 490.000 Angestellte ihren Arbeitsplatz - der volkswirtschaftliche Schaden belief sich auf 53 Milliarden Mark.

Der konjunkturelle Aufwind in Deutschland wird weiterhin von einer massiven Pleitewelle überschattet. Nachdem die Zahl der Insolvenzen im vergangenen Jahr mit gut 40.000 Fällen

eine Rekordhöhe erreichte, rechnet die Wirtschaftsinformations-Gruppe Creditreform 2001 mit einem weiteren Anstieg auf rund 50.000, so der Hauptgeschäftsführer Helmut Rödl. Bedingt sei diese Entwicklung vor allem durch den Anstieg der Verbraucherkonkurse. Die Zahl der Konsumenten, die zahlungsunfähig geworden waren, hatte sich in Deutschland innerhalb eines Jahres mit 9.000 Fällen mehr als verdreifacht.

Bei den reinen Firmenpleiten registrierte die Creditreform eine Zunahme um 3,3 Prozent auf 27.500 Fälle. Rückläufig waren im vergangenen Jahr die Arbeitsplatzverluste durch Firmenzusammenbrüche. Damit verloren rund 490.000 Angestellte ihren Arbeitsplatz. Der volkswirtschaftliche Schaden (unter anderem Steuer- und Forderungsausfälle) belief sich auf 53 Milliarden Mark.

Positiv sowohl in Europa wie in Deutschland war im vergangenen Jahr dagegen die Gründungsbilanz. Besonders aktiv zeigte sich Deutschland mit 832.000 Neugründungen, denen 750.000 Firmenlöschungen gegenüber standen.

Mangelnde Ausstattung mit Eigenkapital bleibt nach Ansicht der Creditreform eines der Hauptprobleme mittelständischer Unternehmen in Europa. Rund zwei Drittel der Finanzierung erfolge über teure Bankkredite. Erschwerend komme jetzt hinzu, dass die Banken künftig höhere Anforderungen an die Kundenbonität stellten. Hierdurch könne die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens akut gefährdet werden.

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