Geschäftspartner informieren sich über Ihren Betrieb bei Auskunfteien – zur Not auch mit nicht so aktuellen Zahlen. Die Folgen können gravierend sein für Betriebe (wir berichteten).
Diese Erfahrungen machte auch Fliesenleger Edgar Bühling aus Wiefelstede: „Ein Geschäftspartner forderte von mir eine Sicherheit in Form einer Bankbürgschaft oder eines Verpfändungsvertrages, um einen Fortbestand der Geschäftsverbindung zu gewährleisten. Ich verstand die Welt nicht mehr und nahm sofort Verbindung mit ihm auf. Dort erhielt ich die Mitteilung, dass er aufgrund aktuell vorliegender schlechter gewordener Wirtschaftsdaten – übermittelt von der Creditreform Oldenburg – zu diesem Vorgehen gezwungen ist.“
Nachfragen bei der Creditreform
Bühling hakte bei der Creditreform nach. Dort erfuhr er, dass die Crefo seine Bonität sehr schlecht bewertet: „Schwache Bonität, Kredite erfordern Sicherheiten, Geschäftsverbindung Ermessenssache“, lautete die Kreditempfehlung.
Dabei hatte die Creditreform sich nur die wenigen im Bundesanzeiger veröffentlichten Zahlen aus 2012 besorgt und war so zu einem falschen Eindruck gekommen. Und die zeigten offensichtlich nicht das ganze Bild.
Aktuelle Daten an die Creditreform
Kaum hatte Bühling der Crefo den kompletten Jahresabschluss 2012 und eine aktuelle BWA geschickt, schon stieg sein Bonitätsindex wieder. „Jetzt steht da‚ gute Bonität, Kredite werden nicht abgelehnt. Eine Geschäftsverbindung gilt als zulässig“, berichtet der Unternehmer.
Dennoch ärgert sich der Handwerker, was solche Auskünfte ausrichten können: „Schlimm war, dass ich den Eindruck hatte, dass denen die Folgen für mein Unternehmen – natürlich auch für andere Betroffene – völlig egal sind.“
Foto: handwerk.com
Leserstimme: Falsche Auskunft von der Auskunftei
Plötzlich war die Bonität im Keller
Ein langjähriger Geschäftspartner forderte plötzlich Sicherheiten – auf Empfehlung der Creditreform. Fliesenleger Edgar Bühling ließ das nicht auf sich sitzen. Denn seinem Betrieb geht es objektiv gut.