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Kooperation

Praxis: Bauhandwerker arbeiten Hand in Hand

Handwerksbetriebe bekamen über Kooperation und Vernetzung neue Marktchancen und Förderung aus dem Landestopf.

Mit Internet und E-Mail haben Handwerker nicht nur Chancen bei neuen Kunden, sondern auch bei den Verwaltern von öffentlichen Fördermitteln. Diese Erfahrung machte die Braunschweiger Baufirma Hand in Hand GmbH. Die Gründungsidee war den Geschäftsführern einiger alteingesessenen Handwerksbetriebe schon 1995 gekommen #8211; am Stammtisch. Miteinander, sagten sie sich, müsste der harte Wettbewerb im Baugewerbe besser zu bestehen sein. Ein zweites Standbein sollte die neue Firma für die Mitgliedsbetriebe sein, unter denen Tiefbauunternehmer, Rohbauer, Trockenbauer, Fensterbauer, Sanitär- und Elektroinstallateure und Fliesenleger zu finden sind.

"Wir bieten unsere Leistungen von der Planung bis zur schlüsselfertigen Übergabe koordiniert an. Das eröffnete uns komplett neue Märkte", erläutert Frank-Michael Diersing, Geschäftsführer der Hand in Hand GmbH. Der Erfolg war schnell da: Innerhalb weniger Monate übertraf die Zahl der Aufträge alle Erwartungen.

Bei einem Großauftrag von 220 Wohneinheiten in einem Braunschweiger Baugebiet stieß die Firma an ihre Grenzen: Die Gesellschafter mussten für Besprechungen zu lange Wege in Kauf nehmen. Außerdem musste die Büroarbeit neu organisiert werden, eine größere Verwaltung konnte sich das Bauunternehmen aber nicht leisten. Die Lösung war die elektronische Vernetzung der Betriebe. Damit konnten eine zentrale Kundendatei, ein gemeinsames Archiv für den Schriftverkehr, eine detaillierte Terminplanung und Videokonferenzen eingerichtet werden. Die Multimedia-Initiative des Landes Niedersachsen ließ sich von dem Konzept überzeugen: Die Initiatoren genehmigten einen Zuschuss von 250 000 Mark.

Heute werden die Briefe, die im Büro von Geschäftsführer Frank-Michael Diersing eingehen, per E-Mail weiterverschickt. Kundenanfragen, Preisangebote und Bauunterlagen können innerhalb weniger Minuten bearbeitet werden. Die Häuser werden mit einem Computerprogramm geplant, die Daten können in jedem Büro jederzeit abgerufen werden.

Diersings Fazit heute: "Es hat sich gelohnt. Die Aufträge, die wir über die Hand in Hand GmbH hereinbekommen, machen inzwischen ein deutliches Volumen des Gesamtumsatzes aus - bei einigen Partnern bis zu 50 Prozent." Die Unternehmer planen bereits den nächsten Schritt #8211; den Gang ins Internet. In Zukunft sollen sich Kunden im World Wide Web über das Angebot informieren und Preise anfordern können.

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