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Mehr Bestellungen als Kapazitäten

Pressearbeit verbessert die Auslastung

Pressearbeit und Erfolg - diese Begriffe gehören für Bernd Kütscher zusammen. Als "Stollenbäcker" präsentiert er sich bundesweit in Presse und TV.

Pressearbeit und Erfolg - diese Begriffe gehören für Bernd Kütscher zusammen. Der Bäckermeister führt einen Familienbetrieb in Mendig in der Eifel, rund 20 Autominuten von Koblenz entfernt. 17 Mitarbeiter arbeiten in dem Unternehmen, Filialen gibt es nicht. Kütscher beschränkt sich auf die Region - und wäre damit wohl kaum eine überregionale Schlagzeile wert. Mit einer Idee hat es der 33-Jährige jedoch in Presse und TV weit gebracht: Als "Stollenbäcker" mit Internet-Seiten, digitalen Rezepten und Versandgeschäft erkämpfte sich Kütscher das Interesse der Medien und weckte die Naschlust der Kunden.

Erfolg durch klassische Pressearbeit

"Stollen sind als Produkt ideal für das Internet", erläutert Kütscher seine Geschäftsidee. Ihre Haltbarkeit ermögliche den Versand, und gemessen an den Preisen der hochwertigen Produkte, seien die Versandkosten für die Kunden akzeptabel. Um das Internet-Geschäft mit den Stollen bekannt zu machen, hat Kütscher allerdings nicht nur an der Programmierung gefeilt. "Eine gute Platzierung in den Suchmaschineneinträgen reicht für den Erfolg nicht aus", weiß Kütscher. Der Bäckermeister setzt daher auf "klassische Pressearbeit": Er rührt regional und überregional die Werbetrommel.

Mit Auszeichnungen und Ideen in die Zeitung

Den Weg in die Zeitungen ebnete ihm unter anderem die mehrfachen Prämierungen mit dem so genannten Stollen-Oskar. Diese Auszeichnung des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks bot Kütscher Gelegenheit, sich der Presse zu präsentieren. Und für ein paar ganz hart gesottene Redakteure, die beim "Stollen-Oskar" eher an Bergbau als an Backwerk dachten, hatte Kütscher noch eine Überraschung parat: "Ich habe mir etwas ausgedacht, was wirklich viele interessiert: Ich habe Stollenrezepte im Internet veröffentlicht." Von da an "wurde die Pressearbeit zum Selbstläufer". Im "Maggi Kochstudio" war der Bäcker inzwischen zu sehen, für "Bild" durfte er Supermarkt-Stollen testen, die "Fernsehwoche" brachte ihn zur Weihnachtszeit auf die Titelseite, handwerk.com verlieh ihm den Webhammer. Sogar der Focus nahm den hartnäckigen Unternehmer auf dessen eigenen Vorschlag hin in seiner in seiner Promi-Rubrik auf.

Mehr Bestellungen als Kapazitäten

Die PR hat sich nach Kütschers Einschätzung gelohnt. Die Website des Stollenbäckers ist so gut besucht, dass der Familienbetrieb mit den Bestellungen kaum Schritt halten kann: "Unsere sieben Bäcker und Konditoren sind auch ohne Internet gut ausgelastet." Zusätzliches Personal und weitere Maschinen würden sich für die kurze Stollenzeit im Jahr allerdings nicht lohnen. Die Lösung bot eine Kooperation mit dem Großbäcker "Die Lohners" im benachbarten Polch. Die Lohners betreiben 65 Filialen in der Region, doch nachmittags sei die Backstube nicht ausgelastet, berichtet Kütscher. In diesen Zeiten backt dort nun der Stollenbäcker. Die Ergebnisse seiner Arbeit schmecken nicht nur den Online-Kunden. Zusätzliche Umsätze erzielt er auch in den Lohner-Filialen, denn für den bäckt der Stollenbäcker gleich mit.

Weitere Informationen zu diesem Thema:

www.stollenbaecker.de

www.die-lohners.de

der WebHammer von handwerk.com

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