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Qualitätsmanagement von Anfang an

Qualitätsmanagement von Anfang an

Der Existenzgründer Carsten Radke hat in seinem Schweißbetrieb sofort ein Qualitätsmanagement eingeführt. „Das Geschäft brummt, ich habe bereits acht Mitarbeiter eingestellt", berichtet der 31-jährige Metallbaumeister.

Der Existenzgründer Carsten Radke hat in seinem Schweißbetrieb sofort ein Qualitätsmanagement eingeführt.

Aufträge hat Carsten Radke genug. Frühmorgens steht er bereits im Betrieb, studiert Konstruktionspläne, prüft fertige Nähte oder greift selbst zum Schweißgerät. Radke ist Existenzgründer, vor wenigen Monaten erst hat er in Rosdorf bei Göttingen die Firma #8222;CRS-Schweißfachbetrieb amp; Metallbau" gegründet. Und seine Rechnung, sich ganz auf die Schweißtechnik zu spezialisieren, scheint aufzugehen: #8222;Das Geschäft brummt, ich habe bereits acht Mitarbeiter eingestellt", berichtet der 31-jährige Metallbaumeister.

Kein Umsatz ohne Zertifikat

Auftraggeber des jungen Göttinger Unternehmens sind ausnahmslos Zulieferbetriebe, von denen die meisten auf Basis der Norm DIN EN ISO 9000 ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt haben. Um mit diesen Firmen ins Geschäft zu kommen, hatte Radke eine wesentliche Hürde zu nehmen: #8222;Ich musste meinen Betrieb ebenfalls zertifizieren lassen #8211; und das so schnell wie nur möglich."

Als er dann die für Schweißbetriebe maßgebliche DIN EN 729-3, eine Unternorm der ISO 9000, vor sich auf dem Tisch liegen hatte, war er zunächst ziemlich ratlos. Der Betrieb müsse nachweisen, dass er #8222;geschweißte Konstruktionen" fertigen und die vom Vertragspartner geforderte Qualität liefern könne, heißt es darin. Doch wie sollte dieser Nachweis konkret aussehen?

Verfahrensregeln Schritt für Schritt

Um nicht unnötig Zeit zu verlieren, nahm Radke Kontakt zu Karl-Wilhelm Krause von der Handwerkskammer Hannover und seinem Hildesheimer Kollegen Gert-Helmut Gruber auf #8211; beide Experten auf dem Gebiet der Schweißtechnik. Mit ihrer Hilfe hat der Unternehmer ein Handbuch geschrieben, das Verfahrensregeln für jeden einzelnen Arbeitsschritt enthält. So läßt sich darin zum Beispiel nachlesen, anhand welcher Kriterien Verträge und Kontruktionen zu prüfen sind, wie Fertigungspläne und Arbeitsanweisungen aussehen sollten, was bei der Lagerung von Schweißzusätzen zu beachten ist oder wie Fehler analysiert und beseitigt werden können. Auf Vorschlag von Gruber hat Radke auch eine #8222;Auftragskarte" eingeführt, auf der er und seine Mitarbeiter sämtliche Bearbeitungsstadien dokumentieren.

Fehlerquote sinkt

Nach nur zweieinhalb Monaten Vorbereitung konnte der Betrieb bereits geprüft und zertifiziert werden. Als Gutachter traten die Kammerexperten Gruber und Krause auf. #8222;Auch für uns war diese Zertifizierung Neuland", sagt Karl-Wilhelm Krause. #8222;Aber der Druck durch die Hersteller wird größer, so dass dieser Betrieb sicher kein Einzelfall bleibt", ergänzt Gert-Helmut Gruber. Und #8222;Prüfling" Radke meint, dass sich der Aufwand auch aus Kostengründen gelohnt hat: #8222;Wir sind durch die Norm dazu angehalten, schon während des laufenden Prozesses die Qualität zu sichern", erklärt er. #8222;Dadurch sinkt die Fehlerquote, wir werden weniger Reklamationen haben."

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