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Schließungen im Fleischerhandwerk

Schließungen im Fleischerhandwerk

Das deutsche Fleischerhandwerk steht unter Druck: 2128 Betriebsschließungen standen im Jahr 1999 nur1520 Neugründungen gegenüber. Wettbewerb und Nachfolgeprobleme machen der Branche zu schaffen

Das deutsche Fleischerhandwerk steht unter Druck: 2128 Betriebsschließungen standen im Jahr 1999 nur 1520 Neugründungen gegenüber. Häufigste Ursache sind nach Angaben des Deutschen Fleischerverbandes der verschärfte Wettbewerb und Nachfolgeprobleme. Meist sind es kleine und umsatzschwache Betriebe ohne Nachfolger aus der eigenen Familie, die aus dem Markt ausscheiden.

Investitionsbedarf erschwert Übernahmen

Die Übernahme durch einen externen Nachfolger scheitert häufig am hohen Investitionsbedarf. Hintergrund: Die Ausrüstung eines Fleischerbetriebes verursacht auch im Vergleich zu anderen Lebensmittelgewerken hohe Kosten. "Bis auf die Putzlappen besteht in den Betrieben alles aus Edelstahl, das hat seinen Preis", erklärt Thomas Moll, Fleischermeister aus Letter bei Hannover.

Die massiven Preiskämpfe im Lebensmittel-Einzelhandel haben potenzielle Betriebsübernahmen zusätzlich erschwert. Obwohl der Fleischkonsum insgesamt gestiegen ist, sind die Umsätze im Fleischerhandwerk im zweiten Jahr in Folge gesunken. 32 Milliarden Mark wurden 1999 umgesetzt, ein Minus von 5,3 Prozent.

Preiskampf führt zu Konzentration

Auswege bieten dem Fleischerhandwerk Qualitätsvorteile, Filialisierung, Spezialisierung, Service und alternative Absatzwege wie Partyservice, Catering oder Imbiss. So wurden 1999 1695 Filialen neu eröffnet worden, 1614 Filialen wurden aufgegeben. Die Filialierung ist allerdings mit Konzentrationstendenzen verbunden: Mittlerweile gibt es mehr als acht Unternehmen im Fleischerhandwerk mit bundesweit mehr als 50 Filialen, darunter sind sogar drei Unternehmen mit mehr als 100 Filialen.

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