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Schwarzarbeit wachsender Wirtschaftszweig

Die Schattenwirtschaft in Deutschland ist nach Einschätzung der ostwestfälischen Handwerkspräsidentin Lena Strothmann ein "kontinuierlich wachsender Wirtschaftszweig". Allein im Handwerk dürften die Umsatzverluste durch Schwarzarbeit im Jahr 2000 mehr als 100 Milliarden DM (rund 51 Mrd Euro) betragen, sagte Strothmann.

Die Schattenwirtschaft in Deutschland ist

nach Einschätzung der ostwestfälischen Handwerkspräsidentin Lena

Strothmann ein "kontinuierlich wachsender Wirtschaftszweig". Allein

im Handwerk dürften die Umsatzverluste durch Schwarzarbeit im Jahr

2000 mehr als 100 Milliarden DM (rund 51 Mrd Euro) betragen, sagte

Strothmann. Dies entspreche rund zehn Prozent des Gesamtumsatzes

der 850.000 deutschen Handwerksbetriebe. Strothmann macht vor allem

die hohen Lohnnebenkosten für den Anstieg verantwortlich.

"Die Schwarzarbeit blüht und gedeiht", sagte die Modedesignerin

und Damenschneidermeisterin aus Gütersloh. Besonders stark betroffen

seien das Baugewerbe, das Kraftfahrzeug- und das Friseurhandwerk

sowie verschiedene Dienstleistungsbereiche. Es sei zu befürchten,

dass auf Grund der Sogwirkung des deutschen Arbeitsmarktes auf Ost-

und Südosteuropa die illegale Beschäftigung in den kommenden Jahren

weiter zunehmen werde.

Im deutschen Handwerk könnten nach Auffassung Strothmanns knapp

500.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden, wenn nicht

"schwarz gearbeitet" würde. Nachdrücklich warnte sie davor, die

illegale Beschäftigung als "Kavaliersdelikt" zu betrachten. Nicht nur

die deutsche Wirtschaft leide unter der permanenten Zunahme von

Schwarzarbeit, sondern auch das gesamte Finanz- und Sozialsystem.

"Schwarzarbeiter führen weder Beiträge zur Sozialversicherung noch

Lohnsteuer ab", betonte die Präsidentin mit Blick auf die

Einnahmeausfälle für den Staatshaushalt. Schätzungen zufolge würden

in diesem Jahr mehr als 650 Milliarden DM am Fiskus vorbei

erwirtschaftet. "Dies führt dazu, dass die Daumenschrauben bei den

legal Beschäftigten enger angezogen werden", meinte Strothmann.

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